Gestalten durch Verbergen. Das Werk Ghassan Salhabs zwischen Film, Videokunst und Dichtung
Nach ihrem Studium der Arabistik bei Prof. Angelika Neuwirth an der FU Berlin wirkte Lotte Laub (geb. Fasshauer) als Mitarbeiterin am Martin-Gropius-Bau, Berlin u.a. an der Ausstellung: „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“ mit. Im Rahmen des Projekts Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa nahm sie an Workshops am Wissenschaftskolleg zu Berlin sowie im Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin teil. 2010 war sie Promotionsstipendiatin am Orient-Institut Beirut. 2011 folgte eine freie Mitarbeit im ha’atelier – werkstatt für philosophie und kunst.
Von Oktober 2011 bis März 2015 war sie Doktorandin an der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule. Im Dezember 2015 hat sie ihre Promotion mit der Disputation an der Freien Universität Berlin erfolgreich abgeschlossen.
2016 arbeitet Lotte Laub unterstützt durch das DRS HONORS Fellowships an einem neuen Projekt: The Voice in Lebanese Video Art.
Ihr Dissertationsprojekt widmet sich dem Gesamtwerk des zeitgenössischen libanesischen Autorenfilmers, Videokünstlers und Dichters Ghassan Salhab in synchroner und diachroner Betrachtungsweise. Ihre Arbeit bewegt sich am Schnittpunkt von Geisteswissenschaften und Künsten und legt besonderes Augenmerk auf Intermedialität und Ausdrucksformen von Melancholie, wie sie in Epochen von Verunsicherung durch Kriege und Neuorientierung auftreten. Nicht nur, dass in Ghassan Salhabs Filmen lyrische Texte einen breiten Raum einnehmen, auch die Bildsprache, die ganze Filmtextur, lässt sich als lyrisch bezeichnen. Daher wurden Lyriktheorien auf die Filme von Ghassan Salhab angewendet und hierbei die Vorrangstellung des mündlichen poetischen Vortrags in der arabisch-islamischen Tradition und die in ihr tradierten Stimmungslagen berücksichtigt.