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Katharina Mevissen

Literarische Mündlichkeit: Archive gesprochener und performativer Literatur

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin

Katharina Mevissen studierte Kulturwissenschaft (BA) und Transnationale Literaturwissenschaften (MA) an der Universität Bremen. Sie ist Autorin der Romane Ich kann dich hören (2019) und Mutters Stimmbruch (2023) und Mitherausgeberin des Dialogs Gesammeltes Schweigen von Heinrich Böll und Sharon Dodua Otoo (2022) sowie der gebärdensprachlichen Poesiefilmreihe Text kommt in Bewegung (2020).
Seit 2021 ist sie Doktorandin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsprojekts Dialog von Zeit zu Zeit: Übersetzen und literarische Mehrsprachigkeit von Prof. Cornelia Ortlieb (EXC2020). Sie promoviert zu Literarischer Mündlichkeit und den Formen und Archiven gesprochener Literatur.

Literarische Mündlichkeit: Archive gesprochener und performativer Literatur
Disserationsprojekt

Katharina Mevissen beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit den mündlichen und performativen Dimensionen von Literatur und der Literaturgeschichte des Mündlichen aus feministischer und postkolonialer Perspektive. Der Fokus liegt dabei nicht auf mündlichen Schreibweisen/verschriftlichter Mündlichkeit, sondern primär auf den in der Literaturwissenschaft weit weniger berücksichtigten Audiotexten – gesprochenen und performten Texten, die in Form von Ton- und Videoaufnahmen aufgezeichnet, gesammelt und in verschiedenen nicht-buchförmigen Medienformaten veröffentlicht und verbreitet wurden. Dabei beschränkt sich die Forschung nicht nur auf das Close Listening der Texte im engeren Sinne, sondern auch auf die historischen Kontexte und Resonanzräume, die durch die technischen Aufnahmesettings und mitaufgezeichneten Raum- und Publikumssituationen hörbar in die Audiotexte eingeschrieben sind. Von besonderem Interesse sind außerdem die strukturellen Fragen der - trotz Digitalisierung - erschwerten Zugänglichkeit, prekären Archivierung und Marginalisierung audiovisueller Textmedien, die anhand verschiedener Audiosammlungen und Archive näher bestimmt werden soll. 

Teil der Dissertation ist die angewandte Forschung "Mündliche Typografie – akustische Visualität", ein Übersetzungswerkstatt, bei dem Grafiker*innen eine Auswahl literarischer Ton- und Videoaufnahmen (ca.1970-2000) in audio-typografische Plakatgestaltungen übersetzt haben. Dabei wurden die Möglichkeiten der Visualisierung akustischer Ästhetiken, aber auch die Sicht- und Hörbarmachung der Aufnahmen als akustische Archivbestände erprobt.
Die "Lauten Plakate" wurden im Juni 2023 als akustische Ausstellung öffentlich zugänglich und hörbar gemacht.
https://www.temporal-communities.de/events/ausstellung-laute-plakate.html

Wissenschaftliche Arbeiten:
– Erzählte weibliche Räume und Körper. Eine transnationale feministische Erzähltextanalyse der Geschlechts- und Raumdarstellung in Virginia Woolfs A Room of One’s Own und Assia Djebars Vaste est la prison, Masterthesis, Universität Bremen 2018

Literarische Arbeiten:
Mutters Stimmbruch, Roman, Verlag Klaus Wagenbach 2023
– Ich kann dich hören, Hörspiel, Westdeutscher Rundfunk 2021
– Ich kann dich hören, Roman, Verlag Klaus Wagenbach 2019

Mitherausgeber*innenschaft:
Gesammeltes Schweigen, Heinrich Böll; Sharon Dodua Otoo, Edition Zweifel 2022
Text kommt in Bewegung, Übersetzungen von Gebärdensprachpoesie, Filmreihe, handverlesen 2021 https://poesiehandverlesen.de/tkib.php

Zur Website Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
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