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Jahrestagung 2010: Möglichkeiten und Grenzen der Philologie

1. bis 3. Juli 2010

Clubhaus der Freien Universität Berlin

Möglichkeiten und Grenzen der Philologie

Die Friedrich Schlegel Graduiertenschule veranstaltete im Clubhaus der Freien Universität Berlin gemeinsam mit 18 Promovierenden und sechs Hochschullehrer*innen des Department of German and Romance Languages and Literatures der Johns Hopkins University (Baltimore, USA), des Department of Germanic Studies and Department of Comparative Literature der University of Chicago (USA) und der Faculty of Modern and Medieval Languages der University of Cambridge (UK) ihre Jahrestagung zum Thema Möglichkeiten und Grenzen der Philologie / The Scope and Boundaries of Philological Research.

Liegt die Zukunft der philologischen Fächer in einer Überschreitung disziplinärer Grenzen oder in einer programmatischen Re-Philologisierung, die eine Besinnung auf die Kernkompetenzen der philologischen Forschung fordert? Gehen die Nationalphilologien in einer allgemeinen, komparatistischen Literaturwissenschaft auf oder besteht gerade in Eigenständigkeit und Spezialisierung die Bedingung für ein produktives Zusammenspiel? Für junge Wissenschaftler*innen sind diese Fragen weit mehr als nur methodologisches Geplänkel, zielen sie doch direkt auf die Motivation, Fragestellung und Vorgehensweisen ihrer Forschungsarbeit. Die Tagungsteilnehmer*innen haben auf diese Problematik reagiert, indem sie sich in ihren Beiträgen theoretisch explizit positioniert oder sich implizit durch ihre konkreten Einzelanalysen innerhalb des Spannungsfeldes Cultural Studies, Philologie und Komparatistik verortet haben. Eingerahmt von einer Podiumsdiskussion über die Internationalität der Geisteswissenschaften zur Eröffnung der Tagung und einer von Promovierenden bestrittenen Plenumssitzung, in der weitere mögliche Gemeinschaftsprojekte entworfen wurden, am letzten Tag der Veranstaltung, bot das Programm der Arbeitstagung zehn Sektionen mit jeweils zwei bis drei Vorträgen von Promovierenden, die mit einem einführenden Statement erfahrener Wissenschaftler*innen eröffnet wurden. Das Spektrum der Vortragsthemen reichte von grundsätzlichen methodologischen Reflexionen über Fallstudien aus der Mediävistik, der Goethe- und Kafka-Forschung bis hin zu Studien, die Video-Interviews mit Überlebenden der Shoah, die Stasi-Archive oder die Medialisierung von Königsberg/Kaliningrad untersuchen.

Zum Ausklang der Arbeitstagung las die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Ulrike Draesner aus ihren Radikalübersetzungen von Shakespeare-Sonetten, aus ihren Gedichten sowie aus ihrem 2010 bei Luchterhand erschienenen Roman Vorliebe. Aus den Vorträgen der Doktorand*innen und den einleitenden Statements der erfahrenen Wissenschaftler*innen ist ein Tagungsband mit dem Titel Möglichkeiten und Grenzen der Philologie. Philologische Forschung in internationaler Perspektive entstanden. Er wurde nach dem Prinzip des Open Access online zugänglich gemacht und ist auf dem Dokumentenserver Germanistik im Netz (GiN) zu erreichen. Die Tagungsbeiträge bildeten die Grundlage für den ersten Band der FSGS-Schriftenreihe WeltLiteraturen im Verlag De Gruyter im Jahr 2013. Approaches to World Literature wurde von Joachim Küpper herausgegeben.

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