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Guy Sherman

Guy Sherman

Formen der Geschichte: Hölderlins System vom Wechsel der Töne, dessen Ursprung bei Pindar und Nachleben in Walter Benjamins früher Ästhetik

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin

Guy Sherman absolvierte sein Bachelorstudium in Allgemeiner Literaturwissenschaft und im interdisziplinären Programm der Geisteswissenschaften (mit den Schwerpunkten Bibelwissenschaft, Psychoanalyse und französische Kultur) an der Universität Tel Aviv. Dort schloss er auch sein Masterstudium in Allgemeiner Literaturwissenschaft mit einer Arbeit über die Funktion der Schrift in Hölderlins späten Gesängen ab. Während seines Studiums arbeitete er an der Universität als Tutor eines Einführungskurses in die Literaturtheorie und als Lehrassistent zweier weiterer Kurse.

Im Akademischen Jahr 2019/2020 studierte er mit einem Stipendium der Stadt München Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität, 2021 folgte ein Erasmus-Semester an der Freien Universität Berlin. Für seine Leistungen an der Universität Tel Aviv erhielt er Stipendien der Marcel Reich-Ranicki Stiftung, der Pozis Stiftung und der Isaiah Avrech Stiftung.

Seit Oktober 2023 ist er als Stipendiat des DAAD Doktorand an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin.

In seinem Dissertationsprojekt untersucht er die geschichtsphilosophische Bedeutung von Hölderlins theoretischen Fragmenten zum System vom Wechsel der Töne. Ausgehend von der Frage nach der Wechselwirkung ästhetischer und historischer, geschlossener und offener Formen wird Hölderlins System in Beziehung zu seinen Übersetzungen der Epinikien Pindars einerseits und seinem Einfluss auf die frühe Ästhetik Walter Benjamins andererseits gesetzt. Die Aneignung der Vergangenheit und ihre Wirkung sollen auch vor dem Hintergrund zweier zeitgenössischer Rezeptionsdiskurse reflektiert werden: dem Diskurs über die Antike um 1800 und dem über Hölderlins Werk in der Zwischenkriegszeit. Im Zentrum des Projekts stehen die sich wiederholenden „Gattungen“ und transformierenden „Wechsel“ der Geschichte, ihr formativer und performativer Charakter, der bei Pindar, Hölderlin und Benjamin im Zusammenhang mit literarischen Rezeptionspraktiken wie Mythenadaption, Übersetzung und Kritik steht.

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