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Jahrestagung 2022: No Masters! Anarchismus und Literatur

4. November 2022

Villa Engler, Freie Universität Berlin (Altensteinstr. 02, 14195 Berlin)

No Masters! Anarchismus und Literatur

Wenn man über Anarchismus spricht, werden oft Vorstellungen von Chaos oder Utopie aufgerufen, seltener auch präzisere, politikwissenschaftliche Definitionen. Die Literatur scheint weit entfernt, und literaturwissenschaftliche Studien umso mehr. Doch die Literatur blieb und bleibt vom Anarchismus – seinen zentralen Figuren, Geistern und Sensibilitäten – nicht unberührt. Sie fungiert dabei nicht nur als ein Reservoir von Entwürfen eines herrschaftsfreien Miteinanders, sondern kann zugleich die eigenen Produktionsverhältnisse reflektieren und neue Formen der Kommunikation anbieten. Wie gestalten sich aber genau diese Berührungspunkte? An welchen Schnittstellen trifft Literatur auf Anarchismus?

Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien wollen wir diese Schnittstellen erkunden. Dazu fragen wir nach Bezügen zwischen Anarchismus und literarischen Texten sowie nach den Kriterien, die eine anarchistische Poetik kennzeichnen könnten. Ist dafür die Selbstbezeichnung zentral, oder geht es um den Ausdruck einer gewissen Sensibilität? Oder geht es um die Absichten? Gibt es ‚anarchistische‘ Formfindungen, mit denen sich eine über den Text hinausgehende Wirkung erzeugen lässt? Oder besteht das ,Engagementʻ der ,anarchistischen Literaturʻ in der Abwesenheit eines solchen transitiven Begehrens? Welche besondere Prägung erhalten anarchistische Weltentwürfe, wenn in ihrem Ursprung auch feministische Theorien und Praktiken angesiedelt sind? Welche Visionen entwirft die Literatur, auch für die Anarchie? Und welche Freiheiten schafft eine anarchistische Sensibilität für die Sprache und die literarische Form?

Die Jahrestagung „No Masters! Anarchismus und Literatur“ lädt zu einer gemeinsamen Erkundung des Verhältnisses zwischen Literatur und Anarchismus am 4. November ein. Mit der einführenden Keynote zur Möglichkeit einer anarchistischen Poetik, mit künstlerischen Performances, Vorträgen und einer abschließenden Paneldiskussion wollen wir Fragmente für die Grundlage einer anarchistischen Literaturwissenschaft (frei nach D. Graebers „Fragments of an Anarchist Anthropology“) (er)finden und zusammenbringen.

Die Jahrestagung findet in Kooperation mit dem Exzellenzcluster 2020 „Temporal Communities“ statt.

Performance Trailer: The Momentary Lapse of Speech

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Vbrick Rev

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Konzept und Regie: Nazanin Bahrami, Omid Mashhadi

Ton- und Videotechnikerin: Jule Kriesel

Videokunst: Mostafa Qaheri

Bildhauerei: Nima Jahanbin

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