Aktuelle Lehrveranstaltungen (werden als FSGS-Seminar anerkannt)
Seminare im Sommersemester 2023
Seminar: Theorien der Metapher - Hans Blumenberg lesen (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur in transnationaler Perspektive, Literatur und Wissen, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)Leitung: Anne Eusterschulte, Carsten Flaig
Format: Präsenz
Zeit: Mittwochs, 12:00–14:00 Uhr (erster Termin: 19.04.2023)
Ort: JK 33/121 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.
In diesem Seminar werden wir uns nach einer kurzen Einführung zu aktuellen Theorien der Metapher auf die Schriften von Hans Blumenberg konzentrieren. Im Zentrum stehen zum einen Blumenbergs metaphorologische Texte zu Funktionen und Geltungsbereichen von Metaphern sowie Fragen der ästhetischen Vieldeutigkeit, Sprach- und Begriffskritik. In diesen Kontext gehören auch Blumenbergs Studien zur Theorie der ‚Unbegrifflichkeit‘ bzw. zum Verhältnis von Wirklichkeit und Möglichkeit, zu Spielarten poetischer Fiktion sowie des Mythos. Wir werden in diesem Seminar aber nicht nur die gemeinsame Lektüre und Diskussion theoretischer Texte verfolgen, sondern uns immer wieder ganz konkreten Studien zu ausgewählten Metaphern und Mythen zuwenden und entsprechende literaturästhetische wie kulturphilosophische Linien verfolgen. Einen genauen Seminarplan legen wir nach der Einführungssitzung vor, die allen Teilnehmenden auch Gelegenheit geben soll, weitere Vorschläge einzubringen bzw. Ansätze aus eigenen, laufenden Forschungsstudien einzubeziehen.
Anmeldung in der ersten Sitzung oder via E-Mail: AnEuster@zedat.fu-berlin.de
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.
Seminar: Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung: Frank Fischer, Peer Trilcke
Format: Präsenz und digital
Zeit: Donnerstags, 14:00–16:00 Uhr (erster Termin 20.04.2023)
Ort: KL 32/102 Übungsraum
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.
Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.
Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet. Anmeldung via E-Mail: fr.fischer@fu-berlin.de
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.
Seminar: Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung: Joseph Vogl
Format: Präsenz (Humboldt Universität)
Zeit: Montags, 16:00–18:00 Uhr (erster Termin 17.04.2023)
Ort: Universitätsgebäude am Hegelplatz - 1.301 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) - (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.
Das SE soll eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem der größten Romanprojekte des zwanzigsten Jahrhunderts bieten. Am Beispiel ausgewählter Kapitel und Textpassagen werden zentrale – narratologische, poetologische, ästhetische, literaturtheoretische, literarhistorische und epistemologische – Dimensionen des Romanfragments diskutiert.
Literaturhinweise:
Der Einstieg in die Romanlektüre vor Semesterbeginn wird dringend empfohlen: Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften. Roman, hg. v. Adolf Frisé, Bd. 1, Reinbek 2013. Einführende Literatur: Inka Mülder-Bach, Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Ein Versuch über den Roman, München 2013; Roger Willemsen, Das Existenzrecht der Dichtung. Zur Rekonstruktion einer systematischen Literaturtheorie im Werk Robert Musils, München 1984; Birgit Nübel / Norbert Christian Wolf, Musil-Handbuch, Berlin 2016.
Anmeldung via E-Mail: Sabine Imhof (sabine.imhof@hu-berlin.de)
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.
Seminar: Archive der Natur (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: Irmela Marei Krüger-Fürhoff
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstags, 12:00–14:00 Uhr (erster Termin 20.04.2023)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.
Das Seminar widmet sich archivtheoretischen Texten, kulturwissenschaftlichen Reflexionen naturwissenschaftlicher Forschungen und aktuellen Beispielen des Nature Writing in Prosa und Lyrik. „Archive der Natur“ zielt dabei in zwei Richtungen: Zum einen geht es um Naturphänomene (der Biologie, Zoologie, Geologie, Paläontologie) als Gegenstände des Sammelns, Aufbewahrens und Katalogisierens, zum anderen um die Natur selbst, die – wenn auch nicht im Sinne eines intentionalen Vorgehens – als Akteur oder Instanz archivalischer Überlieferungen verstanden werden kann (z.B. bei Eis, Gesteinssedimenten, Versteinerungen). Eine solche Erweiterung des Archiv-Konzepts antwortet auf die Auflösung der Dichotomie zwischen Natur und Kultur (u.a. in Industrielandschaften und dem Konzept des Anthropozäns) und fragt nach politischen, erkenntnistheoretischen und ästhetischen Potentialen von ‚Archiven der Natur‘. Beide Perspektiven werden – so die Arbeitsthese, die gemeinsam im Seminar überprüft werden soll – durch Akte des literarischen Erzählens, Reflexionen über Erinnerungsarbeit (in menschlichen oder geologischen Dimensionen) und die räumliche Erschließung des Vergangenen (Spaziergänge, Archivarbeit) verbunden. Im Mittelpunkt stehen deutschsprachige Primärtexte der Gegenwart (u.a. von Esther Kinsky, Jan Volker Röhnert und Judith Schalanksy) sowie des 18. und 19. Jahrhunderts und theoretische Texte unterschiedlicher Disziplinen.
Anmeldung via E-Mail: i.krueger-fuerhoff@fu-berlin.de
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.
Seminar: Poetik des ökonomischen Menschen (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: Joseph Vogl
Format: Präsenz (Humboldt Universität)
Zeit: Dienstags, 16:00–18:00 Uhr (erster Termin 18.04.2023)
Ort: Universitätsgebäude am Hegelplatz - 1.201 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) - (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.
Unter der Vielzahl ‚neuer Menschen’, die das anthropologische Experimentierfeld der Moderne hervorbrachte, hat einzig der ökonomische Mensch überlebt – ein Grund dafür, diesen Typus, seine Herkunft und seine Konjunktur zum Gegenstand einer kultur- und literaturhistorischen Analyse zu machen. Das SE untersucht die Austauschverhältnisse zwischen Literatur, Ästhetik, Ökonomie, politischer Theorie und Anthropologie und soll einen Bogen von der frühen Neuzeit bis zur Moderne schlagen. Am Beispiel exemplarischer Schauplätze und Texte wird eine ‚Poetik des ökonomischen Menschen’ entworfen, die die diskursiven Strategien einer ökonomischen Wissenschaft ebenso verfolgt wie die ökonomische Durchdringung literarischer Formen – ein Wechselverhältnis von ökonomischem Text und textueller Ökonomie. Dabei stehen die Gestalt und die Wirksamkeit des ‚homo oeconomicus’ auf dem Spiel: seine Schicksale und seine Begierden, sein Verkehrsweisen, seine Verwicklungen und sein symbolischer Tausch.
Anmeldung via E-Mail: Sabine Imhof (sabine.imhof@hu-berlin.de)
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.