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Julia Kitzmann

FR5_7221 Kopie

Ästhetische Strategien im Umgang mit Zensur und Journalprogrammatik. Untersuchungen zu Heinrich Heine, Heinrich Laube und Theodor Mundt

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin

Julia Kitzmann studierte Germanistik und Politikwissenschaft (B.A.) sowie Deutsche Literatur (M.A.) an der Universität Tübingen. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sie arbeitete als studentische und wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Klaus Ridder (2017/2018), Jun.-Doz. Dr. Thomas Boyken (2018/2019) und Prof. Dr. Georg Braungart (2019-2021) und war vom Wintersemester 2018 bis einschließlich Sommersemester 2021 Tutorin der Einführungsvorlesung am Deutschen Seminar der Universität Tübingen. Daneben absolvierte sie Praktika u.a. bei der Süddeutschen Zeitung, der taz und dem SPIEGEL.

Seit Mai 2022 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich von Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm an der Freien Universität, seit Oktober 2023 zudem Promotionsstudentin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien. 

Ästhetische Strategien im Umgang mit Zensur und Journalprogrammatik. Untersuchungen zu Heinrich Heine, Heinrich Laube und Theodor Mundt.

Die Schriftsteller des „Jungen Deutschland“ mussten sich in ihrer journalistischen Arbeit mit einem doppelt determinierenden Rahmen auseinandersetzen: Zensur und Gesamtprogrammatik einer Zeitschrift bildeten ein sich häufig überschneidendes, komplexes Normengerüst, das in vielen Fällen dem politisch-publizistischen Programm der Autoren widersprach, das sie als Berufsschriftsteller in einem sich zunehmend professionalisierenden Literaturbetrieb aber nicht ignorieren konnten. 
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, vor diesem Hintergrund den ästhetischen Umgang dreier dieser Autoren – Heinrich Heine, Heinrich Laube und Theodor Mundt – mit den von außen oktroyierten juristisch-politischen und literarisch-publizistischen Anforderungen zu untersuchen und gleichermaßen die die Publikation begleitenden Verhandlungsprozesse
nachzuvollziehen.
Leitend ist die These, dass der ästhetische Umgang sowohl mit der Zensurgesetzgebung als auch der Programmatik eines Journals zu bestimmten literarischen Verfahrensweisen bzw. Techniken des Wandels und der Anpassung führte. Ironie, Kontrafaktur, Überspitzung oder metaphorische Überformungen werden so als Möglichkeit verstanden, sich kritisch mit den Vorgaben staatlicher Meinungsbildung und journalistischer Programmatik auseinanderzusetzen. In diesem Sinne werde ich analysieren, inwiefern die Jungdeutschen diese Normen transformierten und welche ästhetikgeschichtlichen Implikationen sich daraus ergeben.
Das Projekt wird ferner zeigen, welchen Einfluss die spezifische Rolle, die die Autoren im Publikationsprozess einnahmen, darauf hatte. Dieses Fragenbündel soll die exemplarische Analyse ausgewählter Artikel aus Heinrich Heines Publikationen in Cottas Morgenblatt für gebildete Stände, Heinrich Laubes Texten in der Zeitung für die elegante Welt, deren Redakteur er 1833 wurde, und Theodor Mundts Beiträgen im von ihm gegründeten Literarischen Zodiacus leiten. 

Vorträge:

„Journalprogrammatik und Zensur – Heine und das Morgenblatt.“, 24. Forum Junge Heine Forschung, Düsseldorf, 21.05.2022, ausgezeichnet mit dem Preis des Forums Junge Heine Forschung. 

„Demaskierung der Gewalt. Intertextuelle Bezüge zwischen Heines Die weiße Blume und Goethes Heidenröslein.“, 21. Forum Junge Heine Forschung, Düsseldorf, 08.12.2018.

Publikationen:

Journalpoetik und Zensur. Heine und das Morgenblatt für gebildete Stände. In: Heine-Jahrbuch 62 (2023), S. 161-185.

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