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Jahrestagung 2016: téchnē. Techniken und Technologien des Literarischen

11. bis 12. November 2016

ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry

téchnē. Techniken und Technologien des Literarischen

Literatur und Technik stehen seit je in einem produktiven Wechselverhältnis. Dem altgriechischen téchnē bzw. dem lateinischen arszufolge ist Literatur dergestalt technisches Artefakt, als dass der Umgang mit dem sprachlichen Material erlernte Fertigkeiten und Praktiken erfordert und auf bestimmte Zwecke bzw. Wirkungen abzielt. Andererseits wurde Kunst als „lebendige Natur“ und in dezidierter Abgrenzung zu handwerklicher Technik und unbeseelter Mechanik konzipiert. In der Neuzeit etabliert sich im Zuge technologischer Entwicklungen ein Verständnis von Technik und Technologie als Gesamtheit des maschinell und instrumentell Möglichen. In diesem Kontext entstehen neue literarische Sujets, Formen und Praktiken sowie mechanistische, mathematische und maschinelle Konzepte von Kunst und Literatur. Deren seit dem 20. Jahrhundert zu beobachtende Ausweitung und Radikalisierung ist deutbar als Transformation von Technik und Technologie von einer Fertigkeit hin zu einem kulturellen Dispositiv. (Medien-)Technologische Innovationen und gesellschaftlich-ökonomischer „Fortschritt“ werden von Euphorie, Kritik und Resignation begleitet. Literatur partizipiert am technischen Diskurs, indem sie (medien-)technologische Innovationen aufnimmt und reflektiert, gleichzeitig aber auch auf sie vorausweist. Als Kunst prägt Literatur spezifische Gegendiskurse zu einer gesellschaftlichen Generalisierung technischer Zweckrationalität. Die Jahrestagung 2016 der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien diskutiert unterschiedliche Dimensionen des Technischen und Technologischen in Literatur und wird vornehmlich mit Beiträgen von Mitgliedern der Graduiertenschule (Docs, PostDocs, Alumni, PI, Internationaler Beirat) gestaltet.

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