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Jahrestagung 2025: Forget it? Formen des Vergessens in der Literatur

Forget It? Formen des Vergessens in der Literatur

Forget It? Formen des Vergessens in der Literatur
Bildquelle: © Hanna Zeckau / Miloš Ilić

Datum: 7. November 2025 in Berlin
Ort: Freie Universität Berlin, Villa Engler, Altensteinstraße 2, 14195 Berlin


Auf die Frage, ob es eine Technik des Vergessens geben könne, rief Umberto Eco 1988 aus: „Forget it!“ Im Versuch, neue und andere Antworten auf diese Frage zu finden, widmet sich die diesjährige Jahrestagung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule Formen des Vergessens in der Literatur und rückt damit die unsichtbare Kehrseite des Erinnerns ins Licht. Denn bilden literarische Texte seit jeher vielschichtige Erinnerungsprozesse ab und fungieren somit als Medium des individuellen und kollektiven Gedächtnisses, so findet der Prozess des Vergessens – als Grundvoraussetzung für das Erinnern – hingegen unbewusst und unbemerkt statt. Dieser Herausforderung der Sichtbarmachung des Unsichtbaren gilt es nicht nur gesellschaftlich und politisch, sondern auch literarisch zu begegnen:
Inwiefern wohnt der Literatur das Potenzial inne, dem Vergessen eine oder mehrere Formen zu verleihen und es dadurch spürbar, greifbar zu machen? Wann, warum und auf welche Weisen vergessen Texte oder Figuren bestimmte Dinge? Wie gehen Texte mit der Lückenhaftigkeit ihres eigenen Wissens um? Lassen sich in der Literaturgeschichte verkehrte Madeleine-Effekte finden, die einen konkreten Ausgangspunkt des Vergessens markieren? Wie bearbeiten literarische Texte die affektiven Wirkungen des Vergessens? Und kann es überhaupt so etwas wie ein ‚produktives‘ Vergessen innerhalb der Literatur geben?
Im Lauf der Tagung werden Theorien und Praktiken, Techniken und Funktionen des Vergessens in den Blick genommen und auf ihre inhaltlichen und formalen Inszenierungen in literarischen Texten befragt. Ziel der Tagung ist es, das Vergessen von seiner meist negativen Bedeutung als Störfaktor, Verlust, Mangel oder Widerstand, gegen den es anzuschreiben gilt, zu befreien und stattdessen auf seine Ambivalenzen sowie sein möglicherweise produktives Potenzial für die Literatur zu befragen.

Programm

ACHTUNG! Der Vortrag von Roxanne Mahboubi (13:00–13:45 Uhr) fällt aus; Gabriel Kombasséré wird stattdessen zur gleichen Uhrzeit vortragen.

Freitag, 7.11.2025

10:15-10:30 Uhr: Ankunft und Kaffee

10:30-11:00 Uhr: Begrüßung

Jutta Müller Tamm

Team der Jahrestagung

11:00-12:00 Uhr: Keynote

Niels Werber (Universität Siegen):
Popularität und Gedächtnis

Moderation: Helin Sun

12:00 Uhr-12:15 Uhr: Kaffeepause

PANEL 1

12:15-13:00 Uhr:

Manuela Barney Seidel (Freie Universität Berlin):
Hacerle „trampas al pasado“ – Vergessen und Verdrängen in Marvel Morenos frühen Werken

Moderation: Mariko Wakayama

13:00-13:45 Uhr:

Gabriel Kombasséré (Freie Universität Berlin):
Die Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus in der Literatur in Togo: Erinnern und Vergessen einer performativen Geschichte

Moderation: Mariko Wakayama

13:45-15:00 Uhr: Mittagspause

PANEL 2

15:00-15:45 Uhr:

Ruben Pfizenmaier (Universität Hildesheim):
Affekt und Vergessen: Über die Künste des Vergessens und deren Kritik

Moderation: Gabriel Kombasséré

15:45-16:30 Uhr:

Mireia Casanyes Dalmau (Universitat de Barcelona):
Die vergessene Choreographie der Avantgarde. Formen des Erinnerns in Emmy Hennings Texten

Moderation: Gabriel Kombasséré

16:30-17:00 Uhr: Kaffeepause

PANEL 3

17:00-17:45 Uhr: 

Hanna Hamel (TU Berlin):
Plastische Kraft des Schreibens?

Moderation: Oleg Gubetskov

17:45-18:00 Uhr: Pause

18:00-19:30 Uhr: Lesung und Gespräch

Lena Gorelik (Autorin):

Stolpertexte. Literatur als Widerstand gegen das Vergessen

Moderation: Melina Brüggemann

19:30 Uhr: Abendempfang

Organisation: Melina Brüggemann, Gabriel Kombasséré, Oleg Gubetskov, Helin Sun und Mariko Wakayama



Die maximale Teilnehmerzahl ist auf 65 Personen begrenzt. 
Alle Plätze sind belegt, es sind leider keine Anmeldungen mehr möglich.
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