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Autorinnengespräch mit Ulrike Draesner

Ulrike Draesner spricht über ihr Buch, Beziehungen zwischen Naturwissenschaft und Literatur und das produktive „Trampolinverhältnis“ zwischen zwei Sprachen.

Die Schriftstellerin hat Anglistik, Germanistik und Philosophie in München, Oxford und Salamanca studiert. Danach promovierte sie mit einer Arbeit über die Intertextualität von Wolfram von Eschenbachs Parzival, entschied sich jedoch schließlich gegen die universitäre Laufbahn und begann literarisch zu schreiben. 1995 erschien ihr erster Gedichtband gedächtnisschleifen. Seitdem hat Draesner mehrere Bücher veröffentlicht, darunter die Romane Mitgift (2002) und Spiele (2005) sowie die Gedichtbände für die nacht geheuerte zellen und kugelblitz (beide 2005). Zuletzt erschien der Erzählband Richtig liegen. Geschichten in Paaren (Luchterhand 2011).

Heute lebt Ulrike Draesner als freie Schriftstellerin in Berlin. Neben ihren literarischen Arbeiten verfasst sie Essays und übersetzt, etwa Werke von Gertrude Stein, Hilda Doolittle (H.D.) und Louise Glück. Eine gewisse Nähe zur Universität bewahrt sie mit ihren Poetikvorlesungen, die sie bisher in München, Birmingham, Mainz, Kiel und Bamberg gehalten hat.

Schnittstellen zwischen Körper und Sprache, dem Stofflichen und dem Gefühl bilden wichtige Themen ihres Schreibens. Draesners Lyrik etwa ist stets verkörperte Sprache. Die Stimme geht in das Gedicht ein, das für die Ohren geschrieben ist, was sich in ihrer eindrucksvollen Vortragsweise gleichermaßen bemerkbar macht. Doch auch die Erzähltexte bleiben dem Stofflichen verhaftet. Draesners Figuren erscheinen in ihrem Handeln und ihren Erfahrungen nie losgelöst von ihren Körpern. Der Roman Vorliebe erforscht die Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts der romantischen Liebe in der Epoche der Quantenphysik (zurückhaltend und doch merklich schieben sich Goethes Wahlverwandtschaften ins Bild). Die Protagonisten der verwickelten Liebesgeschichte: eine Astrophysikerin und ein Theologe.

Schon seit Längerem beschäftigt sich die Autorin mit dem Verhältnis von Literatur und modernen Naturwissenschaften, zwischen denen sie erstaunliche Verbindungen zieht, wie in ihrem Essay Das fiktive Alphabet nachzulesen ist.

Moderation: Stefanie Orphal

Dauer: 33 Minuten

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FU Berlin

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