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Was ist Romantik? Kunst und Denken der Entgrenzung

Ringvorlesung
Datum: Donnerstags, 17. April 17. Juli 2008
Ort: FU Berlin, Hörsaal 2                                                                                                                         Konzeption: Prof. Dr. Peter-André Alt

Im Sommersemester 2008 veranstaltete der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften gemeinsam mit der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien im Rahmen des "Offenen Hörsaals" die Universitätsvorlesung

Die Romantik war die erste Avantgardebewegung Europas. In ihrem Selbstverständnis suchte sie Ästhetik und Lebenswelt im Zeichen eines universalistischen Denkens zusammenzuführen. Als Kunstepoche des 19. Jahrhunderts prägt sie Literatur, Malerei und Musik; zugleich beeinflusst sie wissenschaftliche Disziplinen (Geschichtsschreibung, Medizin und Psychologie), aber auch das politische Denken und die Theorie der Geschlechterbeziehungen. In ihrer radikalen kulturellen Praxis lässt sich die Romantik als eine dezidiert moderne Epoche begreifen, die das europäische Bewusstsein bis heute prägt.

Die Vorlesung wird die Perspektivenfülle des romantischen Diskurses in seiner ganzen Breite im Durchgang durch das 19. Jahrhundert (mit Ausblicken auf das 20. Jahrhundert und dessen Romantikrezeption) erfassen. Sie versammelt Vorträge aus den Gebieten der Philosophie (zum romantischen Subjektbegriff und zur Idee der Natur), der germanistischen Literaturwissenschaft (zur Frühromantik, schwarzen Romantik, zur kulturellen Frauenrolle, zu Psychologie und Wissenspoetik), der Anglistik (zum englischen Roman), der Komparatistik (zur politischen Romantik, zur Tradition der modernen Romankritik), der Kunstgeschichte (zum Entwurf der Landschaft in der Malerei) und der Musikwissenschaft (zur Funktion der Musik im romantischen Kunstkonzept nach Hegel).

Einzeltermine:

• 17.4. 2008: Manfred Frank (Universität Tübingen): Was ist frühromantische Philosophie?

• 24.4.2008: Rolf-Peter Janz (Freie Universität Berlin): Die Wiederkehr des Häßlichen in der Romantik

• 8.5.2008: Albrecht Riethmüller (Freie Universität Berlin): Hegels Konstruktion der Musik als Inbegriff romantischer Kunst

• 15.5.2008: Werner Busch (Freie Universität Berlin): Caspar David Friedrichs Landschaften zwischen Wirklichkeitsaneignung und Transzendenzeröffnung

• 29.5.2008: Gesa Dane (Universität Göttingen): Die romantische Diotima: Eros und Bildung

• 5.6.2008: Peter-André Alt (Freie Universität Berlin): Das Böse schreiben. Tendenzen der Schwarzen Romantik

• 12.6.2008: Manfred Pfister (Freie Universität Berlin): "A moment's monument": Das Sonett und die romantische Ästhetik in England

• 19.6.2008: Gabriele Brandstetter (Freie Universität Berlin): Elementargeister. Tanz in der europäischen Romantik

• 26.6.2008: Karl Heinz Bohrer (Universität Bielefeld/ Stanford University): Romantische Zeit: Plötzlichkeit, Eschatologie/Utopie, Mythologie/Stimmung

• 3.7.2008: Jürgen Trabant (Freie Universität Berlin): Indien vs. Amerika. Friedrich Schlegel und die Anfänge der modernen (romantischen?) Sprachwissenschaft

• 10.7.2008: Jutta Müller-Tamm (Freie Universität Berlin): Romantische Wissenschaft. Der Selbstversuch als Form

• 17.7.2008: Ethel Matala de Mazza (Universität Konstanz): Geister der Nation. Über romantische Politik

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