Forschung / Hallmark of Research
Die Forschungsinteressen der beteiligten Wissenschaftler*innen und Dozent*innen reichen von der Virtuosität des 19. Jahrhunderts in Oper und Konzertleben über Fragen der Körperlichkeit und Gestik im Musiktheater bis zur digitalen Klangkunst. Ergebnisse dieser Forschungen fließen in Vorlesungen und Seminare ein. Ziel ist es, durch dieVerknüpfung von Forschung und Lehre Studierende zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Ästhetiken musikalischer Performances in ihren verschiedenen kulturellen, politisch-ökonomischen, geografischen und historischen Kontexten anzuregen. Darüber hinaus werden Studierende in aktuelle wissenschaftliche Debatten der Postcolonial, Media und Gender Studies und ihrer Anwendungen auf Musik und Sound bzw. musikalische Aufführungskulturen eingeführt. Konkret heißt das zum Beispiel, herkömmliche Kategorien der Musikgeschichtsschreibung wie „musikalische Moderne“ oder „Neue Musik“ auf ihre Geschichtlichkeit hin zu befragen (Wer hat diese Kategorien wann aus welchen Motivationen verwendet? Welche Ein- und Ausschlussmechanismen waren und sind hiermit verbunden?) und vor dem Hintergrund aktueller Debatten neu zu denken. Weitere Forschungsinteressen der Lehrenden beziehen sich auf ästhetische, politische und ökonomische Dimensionen des Musikhörens (Wer kann oder darf was wie hören?) sowie auf die Untersuchung von Musik-Epistemologien, ihrer Netzwerke und Medialität (Wie wird Wissen über Musik generiert, für wen und in welcher Form wird es reproduziert?). Hinzu kommen Aspekte innovativer (digitaler) Musikphilologie: Wie kann die tendenziell offene Form einer Oper oder Performance als Text bzw. Partitur dargestellt werden, ohne feste Werkhaftigkeit zu suggerieren?
Das kritische Nachdenken über Musik und damit auch über unsere Gesellschaft gehört zu den grundlegenden Fähigkeiten für die Arbeit in zeitgenössischen wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Institutionen und Infrastrukturen. In diesem Sinne bieten das Musikwissenschaftliche Seminar der FU und das Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der HU zukünftigen Studierenden ein Forum, um diese Form des Nachdenkens und der Diskussion zu entwickeln.
****
Hallmark of research
The research interests of the academic and teaching staff of the Music, Sound, Performance MA program stretch from 19th century virtuosity in opera and concert life to digital sound art. Students will have first-hand contact with the most exciting research in lectures and seminars where instructors will share their most recent findings. This synergy between teaching and research aims at fostering critical thinking and investigating aesthetics of musical performance in multiple cultural, political-economic, geographical, and historical contexts. In addition to sharing their recent research findings, the teaching staff will introduce students to the most current scholarly debates on postcolonialism, media and gender studies, challenging the authority of concepts such as “modernism” or “art music.” This intellectual exercise will serve as an entry point to the analysis of very concrete examples of contemporary musical and cultural practices.
In addition to rethinking the shortcomings of musical modernism, other examples of related interests of the faculty of this MA program are aesthetic values of musical listening, its politics and economies (who is allowed to listen how to what?), as well as the study of music epistemology, its networks and mediality (how knowledge about music is generated, for whom and in which form is it reproduced?).
Being able to think critically about music as a way of challenging (and changing) the world has been proven to be an essential skill in contemporary cultural and artistic institutions. Students interested in critical thinking and its applications will become part of a strong community of students, doctoral students, and instructors working together on exciting and innovative research projects at a leading university that is committed to diversity and inclusion through its research.