Voraussetzung für die Aufnahme in den MA-Studiengang ist der berufsqualifizierende deutsche oder gleichwertige ausländische Abschluss eines Hochschulstudiums, bei dem mindestens 20 LP in Veranstaltungen mit musikwissenschaftlichem (oder entsprechend äquivalentem) Inhalt erworben wurden.
Sprachen
Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Haus- und Abschlussarbeiten können in beiden Sprachen geschrieben werden.
Voraussetzung für die Bewerbung ist ein B2 Abschluss in Englisch, der in der Regel über das Abiturzeugnis nachgewiesen werden kann. Weiter Informationen hierzu finden Sie hier: https://www.fu-berlin.de/studium/bewerbung/master/konsekutive-masterstudiengaenge/sprachliche-zugangsvoraussetzungen/index.html
Bewerbung
Die Bewerbungsfrist läuft jeweils vom 15. April bis zum 31. Mai. Bewerbungen sind ausschließlich über das Bewerbungsportal der FU Berlin einzureichen:
https://fu-berlin.hispro.de/qisserver/pages/cs/sys/portal/hisinoneStartPage.faces
Bewerberinnen mit einer ausländischen Hochschulzugangsberechtigung reichen ihre Bewerbung über uni-assist ein: https://www.uni-assist.de/en/how-to-apply/apply-online/
Wenn zum Bewerbungszeitraum kein Bachelorzeugnis vorliegt, kann eine 2/3-Bescheinigung eingereicht werden. Für weitere Informationen siehe hier: https://www.fu-berlin.de/studium/bewerbung/master/konsekutive-masterstudiengaenge/allgemeine-information/index.html
Das Musikwissenschaftliche Seminar der FU Berlin ist Teil eines sehr aktiven und lebendigen Teams der verwandten Disziplinen Theater-, Film- und Tanzwissenschaft. Der Fachbereich Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der HU Berlin widmet sich schwerpunktmäßig Phänomen der Performance und des Musiktheaters in allen denkbaren Spielarten und hat seine besondere Qualität darin, dass er neben der Historischen Musikwissenschaft auch die Transkulturelle Musikwissenschaft, die Systematische Musikwissenschaft sowie die Popular Music Studies einschließt.
Berlin ist derzeit einer der attraktivsten Orte der Welt, wenn es um zeitgenössisches Musiktheater, Klangkunst und interdisziplinäre Performance geht. In Berlin findet Musiktheater nicht nur in Opernhäusern statt, sondern auch im Rahmen von Festivals, in Museen und anderen Institutionen. Seit jeher ist Berlin Schauplatz ständiger Verhandlungen über performative Räume. Musik in ihren vielfältigen kulturellen Erscheinungsformen wurde und wird in privaten und öffentlichen Einrichtungen, auf Trümmern und in Bunkern, in Privatwohnungen und in öffentlichen Parks aufgeführt.
Im ersten Studienjahr erwerben Studierende grundlegende musikwissenschaftliche Fähigkeiten, die sie in die Lage versetzen, Netzwerke musikalischer Aufführungen und die unzähligen damit zusammenhängenden Aktivitäten wie Fördern, Komponieren, Instrumentenbau, Aufführen, Improvisieren, Produzieren, Hören, Aufnehmen, Erinnern, Systematisieren oder Kanonisieren zu untersuchen.
Im Laufe des zweiten Studienjahres wenden Studierende die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse in konkreten kuratorischen oder dramaturgischen Projekten an. Hierzu belegen sie zwei Module, die speziell auf aktuelle Debatten und praktische Herausforderungen der Musikdramaturgie und der kuratorischen Praxis zugeschnitten sind. Beide Module werden gemeinsam mit externen Partnern unterrichtet und vermitteln spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten, um als MusikwissenschaftlerIn in einer modernen, kosmopolitischen und kulturell vielfältigen Musiklandschaft zu arbeiten.
Das Programm umfasst die folgenden thematischen Schwerpunkte:
- Semester: Einführung in die musikalische Aufführungsforschung, Einführung in musiktheoretische und musikwissenschaftliche Grundlagen, Ästhetik und Methoden
- Semester: Historiographie und Musikdramaturgie
- Semester: Musik, Sound, Künste, Medien und kuratorische Praxis, Forschungspraxis (Kolloquium)
- Semester: Masterarbeit
Die Forschungsinteressen der beteiligten Wissenschaftler*innen und Dozent*innen reichen von der Virtuosität des 19. Jahrhunderts in Oper und Konzertleben über Fragen der Körperlichkeit und Gestik im Musiktheater bis zur digitalen Klangkunst. Ergebnisse dieser Forschungen fließen in Vorlesungen und Seminare ein. Ziel ist es, durch dieVerknüpfung von Forschung und Lehre Studierende zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Ästhetiken musikalischer Performances in ihren verschiedenen kulturellen, politisch-ökonomischen, geografischen und historischen Kontexten anzuregen. Darüber hinaus werden Studierende in aktuelle wissenschaftliche Debatten der Postcolonial, Media und Gender Studies und ihrer Anwendungen auf Musik und Sound bzw. musikalische Aufführungskulturen eingeführt. Konkret heißt das zum Beispiel, herkömmliche Kategorien der Musikgeschichtsschreibung wie „musikalische Moderne“ oder „Neue Musik“ auf ihre Geschichtlichkeit hin zu befragen (Wer hat diese Kategorien wann aus welchen Motivationen verwendet? Welche Ein- und Ausschlussmechanismen waren und sind hiermit verbunden?) und vor dem Hintergrund aktueller Debatten neu zu denken. Weitere Forschungsinteressen der Lehrenden beziehen sich auf ästhetische, politische und ökonomische Dimensionen des Musikhörens (Wer kann oder darf was wie hören?) sowie auf die Untersuchung von Musik-Epistemologien, ihrer Netzwerke und Medialität (Wie wird Wissen über Musik generiert, für wen und in welcher Form wird es reproduziert?). Hinzu kommen Aspekte innovativer (digitaler) Musikphilologie: Wie kann die tendenziell offene Form einer Oper oder Performance als Text bzw. Partitur dargestellt werden, ohne feste Werkhaftigkeit zu suggerieren?
Das kritische Nachdenken über Musik und damit auch über unsere Gesellschaft gehört zu den grundlegenden Fähigkeiten für die Arbeit in zeitgenössischen wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Institutionen und Infrastrukturen. In diesem Sinne bieten das Musikwissenschaftliche Seminar der FU und das Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der HU zukünftigen Studierenden ein Forum, um diese Form des Nachdenkens und der Diskussion zu entwickeln.
Der Studiengang eröffnet Studierenden Zugang zu einem Netzwerk von WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und KuratorInnen, das beim Start in die berufliche Laufbahn hilfreich sein kann. Außerdem ermutigen und unterstützen wir Studierende dabei, Auslandserfahrungen zu sammeln. Neben den Netzwerken beteiligter WissenschaftlerInnen steht hierfür das internationale Erasmus-Programms zur Verfügung. Darüber hinaus helfen wir Studierenden, Kontakte zu national und international führenden Musikinstitutionen zu knüpfen und einen geeigneten Praktikumsplatz im Rahmen der Praxismodule zu finden.
Falls Sie ein Auslandssemester an der FU Berlin verbringen möchten, informieren Sie sich bitte hier: https://www.fu-berlin.de/en/studium/international/studium_fu/auslandssemester
verfügen Sie über ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet der Musikwissenschaft.
sind Sie in der Lage, eine Brücke zwischen musikwissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Praxis zu schlagen.
verfügen Sie über vertiefte Kenntnisse in einem musikwissenschaftlichen und/oder einem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt.
kennen Sie aktuelle Tendenzen in der musik- und klangbezogenen Dramaturgie und Kuratorik und können diese in Bezug zu übergeordneten gesellschaftlichen Fragestellungen setzen.
verfügen Sie über fundierte Kenntnisse der nationalen und internationalen musikalischen Infrastruktur sowie der Förderinstitutionen und sind in der Lage, diese Kenntnisse in der täglichen Arbeit anzuwenden.
Durch die Verlagerung ins Digitale, die globale Ausrichtung wie auch die verstärkt spartenübergreifenden Projekte stehen viele musikbezogene Berufe vor neuen Herausforderungen. Neu hinzugekommen ist der Bereich „Musik bzw. Sound kuratieren“, der sowohl im Ausstellungs- als auch im Festivalbereich immer wichtiger wird. Absolvent*innen des Studiengangs Musik, Sound, Performance sind unter anderem für Tätigkeiten in diesem Feld qualifiziert, aber auch für sonstige musikbezogene Tätigkeiten in Opernhäusern, Festivals, Konzerthäusern, Theatern, Museen und anderen kulturellen Institutionen, in Wissenschaft, Journalismus, Kulturmanagement, Produktion und Kommunikation, Radio, Fernsehen, Internet, Musikindustrie, Archiven und Verlagen (beispielsweise als Kurator*in, als Musikvermittler*in, Dramaturg*in, Kulturmanager*in, Lektor*in, Kritiker*in) sowie für ein wissenschaftliches bzw. künstlerisch-wissenschaftliches Promotionsstudium.
Die studienbegleitende Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Musikleben hilft, bereits während des Studiums Kontakte für Praktika und spätere Berufsmöglichkeiten zu knüpfen.