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Workshop: Gender, Autorschaft und Kanonisierung. Der literarische ‚furto‘ als Mechanismus zur Überwindung gender-stereotypisierter Grenzen im Literaturkanon.

23.01.2020 - 24.01.2020
Flyer Workshop Seite 1

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Flyer Workshop Seite 2

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Audioaufnahme zur Veranstaltung, 1. Teil: Einführung, Begrüßung Ana Nenadovic, Elena von Ohlen

Audioaufnahme zur Veranstaltung, 2. Teil: Alan Pérez Medrano

Audioaufnahme zur Veranstaltung, 3. Teil: Monica Biasiolo, Thea Santangelo

Audioaufnahme zur Veranstaltung, 4. Teil: Beatrice Manetti, Siria De Francesco

Audioaufnahme zur Veranstaltung 5. Teil: Alberica Bazzoni, Oleksandra Rekut-Liberatore, Linda Schmidt

Die literaturwissenschaftliche Geschlechterforschung zeigt immer wieder gender-stereotypisierte Grenzen im Literaturkanon auf und reflektiert diese und die damit einhergehende Marginalisierung von Frauen und Frauenfiguren in der Literatur kritisch. Um diesem kulturgeschichtlichen Phänomen, der bis heute fortwährenden dominanten Präsenz männlicher Autoren im literarischen Feld, entgegenzuwirken, widmet sich der zweitägige Workshop aus einer gender-orientierten Perspektive dem literarischen ‚furto‘ als Mechanismus rezeptions- und produktionsästhetischer Aneignung in narrativen Texten von und über Frauen in den romanischen Literaturen. Im Fokus der Diskussionsbeiträge stehen italienische und hispanoamerikanische Autor*innen des 20. und 21. Jahrhunderts, deren literarische Autorschaft im Hinblick auf textbasierte Beziehungen zu anderen Autor*innen untersucht wird. Auf einer transnationalen Reise, die von den Literaturen Lateinamerikas nach Italien und zurück führt, widmet sich der erste Tag dem Thema des Femizids: Untersuchungsgegenstand sind exemplarische Texte von Roberto Bolaño und Laura Restrepo sowie Kurzgeschichten aus Italien, die ins Spanische übersetzt wurden und die die systematische Gewalt gegen Frauen auf vielschichtige Weise verhandeln. Der zweite Tag führt von den italienischen Futuristinnen, Flora Bonheur und Enif Robert, durch das 20. Jahrhundert mit Paola Masino, Anna Banti, Grazia Deledda und Goliarda Sapienza bis in die italienische Gegenwartsliteratur mit Barbara Alberti und Marisa Madieri und zeigt, wie verzweigt die schriftstellerische Produktion dieser herausragenden Autorinnen in der literarischen Tradition ist.

Zwei Fragestellungen sind für die Zielsetzung des Workshops von Bedeutung: Erstens inwiefern gender-basierte Grenzen eine Rekonstruktion des Panoramas der Literaturen von und über Frauen bis heute beschränken. Zweitens inwieweit das Konzept des literarischen ‚furto‘ zur Überwindung dieser Grenzerfahrungen funktionalisiert werden kann, um den geistigen Austausch künstlerischer Ideen in den romanischen Literaturen und die Eingebundenheit weiblicher Stimmen in den Literaturkanon herauszuarbeiten.

Idee/Moderation: Siria De Francesco, Alan Pérez Medrano, Thea Santangelo, Linda Schmidt, Elena von Ohlen (Freie Universität Berlin)

Teilnehmer*innen: Dr. Alberica Bazzoni  (University of Warwick), Dr. Monica Biasiolo (Universität Augsburg), Dr. Beatrice Manetti (Università degli Studi di Torino), Dr. Oleksandra Rekut-Liberatore (Università degli Studi di Firenze), Ana Nenadović (Freie Universität Berlin, LAI)

In deutscher, italienischer und spanischer Sprache

Donnerstag, 23.01.2020
In spanischer Sprache
Raum J 32/102

14:00 Uhr
Siria De Francesco, Alan Pérez Medrano, Thea Santangelo, Linda Schmidt, Elena von Ohlen
(Freie Universität Berlin)
Eröffnung des Workshops & Grußworte

14:15 Uhr
Alan Pérez Medrano, Elena von Ohlen (Freie Universität Berlin)
Einführung

14:30 Uhr
Ana Nenadović (Freie Universität Berlin, LAI)
La interminable repetición. Entender los feminicidios en 2666 de Roberto Bolaño

Elena von Ohlen (Freie Universität Berlin)
‘Un ejercicio de deconstrucción del monstruo’.
Los divinos de Laura Restrepo y la representación del feminicidio

16:00 Uhr
Kaffeepause

16:30 Uhr
Alan Pérez Medrano (Freie Universität Berlin)
‘Furto d’uso’. Nessuna più/Ni una más: testimonios de apropiación ficcional para transformar la realidad

17:15 Uhr
Abschlussdiskussion

Freitag, 24.01.2020
In deutscher und italienischer Sprache
Raum L 113 (Seminarzentrum)

09:00 Uhr
Siria De Francesco, Thea Santangelo, Linda Schmidt (Freie Universität Berlin)
Einführung

09:15 Uhr
Monica Biasiolo
(Universität Augsburg)
Eine wohldosierte, doch schallende Ohrfeige. Das Diario di una donna futuristavon Flora Bonheur

Thea Santangelo (Freie Universität Berlin)
Lotte di genere in scritture futuriste.
Reproduktion, Aneignung und Collage in Un ventre di Donna von Enif Robert und F.T. Marinetti

10:45 Uhr
Kaffeepause
11:15 Uhr

Beatrice Manetti (Università degli Studi di Torino)
«La massaia è Riccardo III», la massaia e Riccardo III.
Intertestualità e rapporti di potere nell’ultimo romanzo di Paola Masino

Siria De Francesco (Freie Universität Berlin)
Il ‘ratto’ di Artemisia: il racconto di una vita esemplare
12:45 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr

Alberica Bazzoni (University of Warwick)
L’appropriazione della scrittura come furto nelle scrittrici italiane del ‘900: Cosima di Grazia Deledda e L’arte della gioia di Goliarda Sapienza

Oleksandra Rekut-Liberatore (Università degli Studi di Firenze)
Il Vangelo secondo Barbara Alberti

16:00 Uhr
Kaffeepause
16:30 Uhr
Linda Schmidt (Freie Universität Berlin)
«Meglio cólti che còlti». Tradizione letteraria e genealogia femminile nella narrativa di Marisa Madieri

17:15 Uhr
Abschlussdiskussion

In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin, unterstützt durch die leistungsorientierte Mittelvergabe ‚Frauenförderung und Gleichstellung‘

Textgrundlagen für die Diskussion können bei den Organisator*innen per E-Mail angefragt werden: Siria De Francesco, Alan Pérez Medrano, Thea Santangelo, Linda Schmidt, Elena von Ohlen.

Zeit & Ort

23.01.2020 - 24.01.2020

Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45
Donnerstag: Raum J 32/102
Freitag: Raum L 113 (Seminarzentrum)