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Über uns

Liebe Freundinnen und Freunde des Italienzentrums,

zu unserer großen Freude eröffnet unser Beiratsmitglied Giulio Busi am 24. April unser Programm des Sommersemesters mit einem Beitrag, der dem humanistischen Autor, Architekten und Universalgelehrten Leon Battista Alberti gewidmet ist. Busi ist Herausgeber des in der Reihe „I Meridiani“ bei Mondadori erschienenen Bandes mit Albertis Schriften und gibt am Beispiel von dessen Leben und Werk einen einzigartigen Einblick in die Entwicklungen des Humanismus.

Bereits in der Woche vor Semesterbeginn findet am 11. und 12. April eine Tagung zur facettenreichen Rezeption von Francesco Petrarcas Trionfi im Italien des 16. Jahrhunderts statt, die von unserem Gastwissenschaftler und Alexander von Humboldt-Stipendiaten Jacopo Galavotti sowie Bernhard Huss konzipiert und durchgeführt wird. Den italienischen Manuskripten in der Berliner Staatsbibliothek, insbesondere der Handschrift Giovanni Boccaccios (ca. 1370), die die Novellensammlung des Decameron enthält, widmen wir uns zusammen mit der Leiterin der Abteilung Handschriften und Historische Drucke der Berliner Staatsbibliothek, Carolin Schreiber, dem Paläographen und Handschriftenexperten Paolo Eleuteri von der Universität Ca’ Foscari Venedig und unserem Direktor Bernhard Huss am 16. Mai im Fontane-Saal (Staatsbibliothek Unter den Linden). Ebenfalls mit Boccaccios Decameron, genauer: mit danteskem Personal innerhalb von Boccaccios Erzählungen beschäftigt sich der Vortrag unserer Gastwissenschaftlerin Leyla Livraghi am 3. Juni. Am Tag darauf stellt Livraghi einem breiteren Publikum Dante „classicista“ auf den Spuren des römischen Dichters Virgil vor. In Kooperation mit unserem Beiratsmitglied Annette Gerstenberg von der Universität Potsdam heißen wir am 11. Juni Stefania Salvadori von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel willkommen für einen Vortrag zum Widerhall, den Luther und seine Werke im Italien des 16. Jahrhunderts erfuhren. Der mittelalterlich-frühneuzeitlichen Dichtung in Italien wenden wir uns am 17. Juni mit zwei Beiträgen zu. Renzo Bragantini von der Sapienza in Rom eröffnet den Tag mit der Frage, ob „Boccaccio senza poetica?“ denkbar sei. Am Abend freuen wir uns auf einen von Bernhard Huss moderierten deutsch-italienischen Dialog zwischen Renzo Bragantini und Gerhard Regn aus München zu neuen Perspektiven auf das lyrische Werk von Francesco Petrarca. Verschiedene Aspekte und Praxisanwendungen von Künstlicher Intelligenz im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts thematisieren wir am 21. Juni während eines Studientags für Italienischlehrende und -lernende zusammen mit italienischen und deutschen Gästen. Da einige Beiträge auch praktische Anteile vorsehen, bitten wir in diesem Fall auch bei der Teilnahme in Präsenz um Anmeldung per Mail (italzen@zedat.fu-berlin.de). Die Tagung „Lyric Communities – Conflict and Assent“ nimmt am 27. und 28. Juni sowohl brückenschlagende als auch zur Abgrenzung dienende Dynamiken lyrischer transhistorischer und transnationaler „Gemeinschaften“ von Dichter:innen und Rezipient:innen in den Fokus und erläutert diese an verschiedenen Beispielen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Reihe „Sprache und Literatur“ und unser Programm des Sommersemesters beschließt am 16. Juli Debora Gay von der Humboldt-Universität zu Berlin mit einem Vortrag zur Vermittlung der italienischen Fachsprache der Kunstgeschichte und der Archäologie.

In der Reihe „Recht und Wirtschaft“ stellt der Jurist Andrea De Petris aus Rom am 13. Mai Italien als politisches Labor vor, in welchem die Direktwahl des Regierungsvorsitzenden eine permanente Aushandlung zwischen Regierbarkeit und demokratischem Prinzip ist. Es freut uns sehr, dass wir erneut eine Tagung der Associazione Italiana per l’Arbitrariato (AIA) und der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit e.V. (DIS) an der Freien Universität Berlin ausrichten können. Moderiert von unserem Beiratsmitglied Christian Armbrüster, unserer Kooperationspartnerin Cecilia Carrara und Gustav Flecke-Giammarco erläutern und vergleichen Praktiker:innen der Schiedsgerichtsbarkeit aus Italien und Deutschland Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Herausforderungen bei Schlichtungsprozessen. Einen Workshop zu versicherungsbasierten Anlagen im Spannungsfeld zwischen Markt und Konsumentenschutz sowie der Frage nach der Regulierung durch europäische Gesetze führen wir am 20. Juni gemeinsam mit internationalen Gästen und unserem ehemaligen Gastdozenten Francesco Petrosino von der Universität Trento durch.

Der Archäologe Massimo Papini aus Rom stellt am 27. Mai zusammen mit seinem Kollegen Emanuele Mariotti, Grabungsleiter in San Casciano dei Bagni, neueste Befunde und die Geschichte der 2022 bei den Ausgrabungen entdeckten 24 Bronzestatuen vor. Die Aktualität der Debatte um die Rezeption der Werke Thomas Bernhards auf italienischen Bühnen bringt uns Silke Felber von der Universität für Musik und Darstellende Künste Wien am 1. Juli nahe.

Wir freuen uns besonders, dass wir am 6. Mai den Schriftsteller und Journalisten Maurizio Pagliassotti für ein Gespräch an der Freien Universität Berlin gewinnen konnten. Pagliassotti hat jahrelang zu Routen Geflüchteter geforscht wie zum Beispiel der Fluchtroute, die italienische Migrant:innen über die Alpen nach Frankreich gewählt haben und die durch aktuellere Migrationsbewegungen in die umgekehrte Richtung reaktiviert wurde. Gleichfalls eine große Freude ist es, dass wir die Begegnung mit der letztjährigen Gewinnerin des Premio Campiello, der Historikerin, Schriftstellerin und Journalistin Benedetta Tobagi in diesem Semester nachholen können. Tobagi ist im Besonderen für ihre Studien zu Frauen im italienischen Widerstand ausgezeichnet worden, die sie am 10. Juni an der Freien Universität Berlin unter dem Titel „La Resistenza delle donne“ präsentiert.

Der Vermittlung unseres Beiratsmitglieds Karin Gludovatz verdanken wir es, Sie in die Ausstellung „Faszination Rom. Maarten van Heemskerck zeichnet Rom“ am 29. April – drei Tage nach der Eröffnung – zu einer Führung mit der Kuratorin Christien Melzer mitnehmen zu dürfen. Da die Anzahl der Teilnehmer:innen beschränkt ist, bitten wir Sie um Anmeldung per Mail (italzen@zedat.fu-berlin.de). In unserer Reihe „Italia dal vivo“ wenden wir uns zusammen mit dem Büro für deutsch-italienischen Jugendaustausch VIAVAI schließlich am 24. Juni Praktikumsmöglichkeiten in Wirtschaftsunternehmen in Italien zu und sprechen mit ehemaligen Praktikant:innen über deren Erfahrungen.

Um nach wie vor auch einem nicht in Berlin ansässigen Publikum den Zugang zu unseren Veranstaltungen zu ermöglichen, werden wir für einen großen Teil unserer Beiträge eine digitale Zuschaltung einrichten. Sie können die jeweils geltende Modalität (in Präsenz, hybrid, virtuell) vor dem Besuch auf unserer Webseite www.fu-berlin.de/italienzentrum einsehen. Am einfachsten können wir Sie von eventuell auch kurzfristigen Änderungen informieren, wenn Sie sich per Mail (italzen@zedat.fu-berlin.de) für die Veranstaltungen Ihrer Wahl anmelden. Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Wir freuen uns sehr, Sie im Sommersemester wieder zahlreich bei uns begrüßen zu können!

Cordiali saluti

Bernhard Huss und Sabine Greiner