Archiv
-
08.-09.12.2016
Workshop: "La codificazione degli affetti nell'epica italiana e neolatina del Cinquecento"
Wie und zu welchem Zweck stellt Literatur Affekte dar? Der Workshop, der in Kooperation mit dem Italienzentrum, dem Dahlem Humanities Center und dem DFG-Projekt "Epische Modellierung ideologischer Konflikte in der Frühen Neuzeit" ausgerichtet wird, möchte diesen Fragen für das konkrete Beispiel der lateinischen und volkssprachlichen Epik im Italien des 16. Jahrhunderts nachgehen. Gerade das Cinquecento entdeckt in poetischen, rhetorischen und ethischen Traktaten die besondere Bedeutung der Affekte wieder. Dieses besondere Interesse schlägt sich auch in der literarischen Produktion nieder. Die Formen der Affektdarstellung konfligieren dabei mitunter kreativ mit den hergebrachten literarischen Ausdrucksmöglichkeiten - es muss also für die Affektdarstellung eine Sprache etabliert und legitimiert werden. Diesen Kodifikationsdynamiken soll bei diesem Workshop nachgegangen werden. Im Zentrum stehen dabei nicht nur die großen Meisterwerke Ariostos und Tassos, sondern auch deren Rezeption in der Musik sowie nicht zuletzt auch die reiche neulateinische Produktion des 16. Jahrhunderts.
Ort: Freie Universität Berlin, Fabeckstraße 23-25 [Holzlaube], Raum 0.2001 [Do., 08.12], Raum 1.2051 [Fr., 09.12]
18.11.2016
Workshop/offenes Kolloquium: "Kolumbus in Amerika"
Im Zentrum des zweiten im Rahmen des DFG-Projekt "Epische Modellierung ideologischer Konflikte in der Frühen Neuzeit" stattfindenden Workshops steht das 1777 veröffentlichte Kolumbusepos De Invento Novo Orbe des spanischen Jesuiten José Manuel Peramás. Durch das Zutun der am Workshop teilnehmenden Maya Feile Tomes ist der durch Irrwege der Rezeption bzw. Archivierung in Vergessenheit geratene Text erst vor Kurzem wieder in den Fokus der Forschung gerückt und erkannt worden als letztes neulateinisches Kolumbusepos in einer Reihe bereits gründlicher erforschter Vorgänger (Gambara, Stella, Placcius, Carrara und Mickl) vom Ende des 16. bis hin zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Im Kolloquium sollen die Eigenheiten der ideologischen Modellierung dieses spätesten neulateinischen Kolumbusepos exemplarisch herausgestellt werden. Der vergleichende Blick schließt punktuell die zeitgleich im Frankreich der Spätaufklärung ab 1750 entstehenden Kolumbusepen (von Boccage, Bourgeois, Lesuire und Laureau) mit ein.
Ort: Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Raum JK 27 / 103
Programm
20.04.2015
Workshop: "Christentum und Heidentum. Ideologische Konflikte im Renaissance-Epos"
Der erste im Rahmen des DFG-Projekts „Epische Modellierung ideologischer Konflikte in der Frühen Neuzeit“ stattfindende Workshop nimmt das spannungsreiche Verhältnis zwischen Christentum und Heidentum in den Blick. Dieser Ideologiekonflikt, dem das Konzil von Trient zusätzliches Gewicht verlieh, durchzieht und prägt nicht nur die Hauptwerke der epischen Dichtung des italienischen Cinquecento. Obgleich die Richtigkeit der eigenen Ideologie von den christlichen Dichtern kaum ernsthaft in Frage gestellt wird, gehen sie in der Zeichnung der Konfliktparteien ungleich subtiler vor, als dies eine eindeutige Scheidung in Gut und Böse zunächst vielleicht erwarten lassen könnte. Im Workshop soll anhand sowohl zentraler Werke wie Torquato Tassos Gerusalemme Liberata als auch bislang weniger berücksichtigter Texte die literarische bzw. spezifisch epische Modellierung dieses Konflikts analysiert werden. Dabei wird auf die Konstruktion des (feindlichen?) Anderen ebenso eingegangen wie auf die je spezifische Anwendung und Fortschreibung des epischen Codes. Gerade im Hinblick auf letzteren Punkt sowie vor dem Hintergrund der langen Gattungstradition ist die ausdrückliche Mitberücksichtigung der lateinischen Renaissance-Epik von großer Bedeutung.
Ort: Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Seminarzentrum, Raum L 115