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Aufklärung und Exzess. Epistemologie und Ästhetik des Übermäßigen im 18. Jahrhundert

Aufklärung und Exzess

Aufklärung und Exzess

Bernadette Grubner und Peter Wittemann – 2022

Exzess, Überschreitung und Überfluss sind Phänomene, die einem Kernideal bürgerlicher Aufklärung widersprechen: der Forderung nach Mäßigung. So formuliert etwa Voltaire in seinem Discours sur la modération: »Tout vouloir est d’un fou, l’excès est son partage : / La modération est le trésor du sage« – eine Maxime, die in Ökonomie, Diätetik und Ästhetik gleichermaßen auf Resonanz stieß. Allerdings herrschte über das ›rechte Maß‹ alles andere als Einigkeit; vielmehr wurde es im 18. Jahrhundert zum Gegenstand kritischer Aushandlung, über den in gesamteuropäischen Debatten – zum Luxus etwa oder zum Enthusiasmus – intensive Diskussionen geführt wurden. Die Forschung kann in Bezug auf das Übermäßige im 18. Jahrhundert an zahlreichen Stellen ansetzen: So fanden etwa wissenspoetologische Transfers zwischen anthropologischen Teildisziplinen im Exzessiven einen fruchtbaren Gegenstand. Vor dem Hintergrund sozialer und medialer Verlagerungen im 18. Jh. stellen Fragen der Subjektbildung (Schwärmerei), überschießender Datenmengen (information overload) und auch dem Umgang mit dem ›zu viel‹ auf poetologischer, ästhetischer und rhetorischer Ebene den Horizont der Beiträge dieses Bandes dar.

Titel
Aufklärung und Exzess. Epistemologie und Ästhetik des Übermäßigen im 18. Jahrhundert
Verfasser
Bernadette Grubner und Peter Wittemann
Verlag
De Gruyter
Ort
Berlin
Datum
2022-01-31
Kennung
ISBN: 9783110706147
Sprache
ger
Art
Text
Größe oder Länge
292 S.