Neuere deutsche Literatur
Was ist Literatur? Unter welchen Bedingungen entsteht sie? Wie wirkt sie in welchen historischen Kontexten? Und wie unterscheiden wir Fiktion und Wirklichkeit? Diese Fragen sind angesichts des rapiden gesellschaftlichen Wandels durch die sozialen Medien und die alltäglich kursierenden Geschichten aller Art von erheblicher Bedeutung für die öffentliche Kommunikation. Sie verhelfen der Neueren deutschen Literaturwissenschaft (NdL) aktuell zu besonderer Relevanz, denn Wissen über literarische Formen und Gattungen, über performative Strategien von Texten, aber auch Genauigkeit und Unterscheidungsvermögen gehören zu unseren Kernkompetenzen.
An unserem Institut macht die NdL den größten Teilbereich der Deutschen Philologie aus. Unser breit gefächertes Angebot umfasst die deutschsprachige Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur unmittelbaren Gegenwartsliteratur, befragt literarische Texte aller Gattungen auf ihre Form und ihre Themen, vermittelt historische Kontexte und Kommunikationszusammenhänge und bezieht auch Medien-, Kunst- und Kulturtheorien mit ein, sodass wir einen repräsentativen Überblick über das Fachgebiet und zahlreiche persönliche Vertiefungsmöglichkeiten bieten.
Das Studium der Neueren Deutschen Literatur beinhaltet die Beschäftigung mit literarischen Texten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart und deren Einordnung in gattungs-, literatur- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge. Dabei werden sowohl historische Entwicklungen aufgezeigt als auch literarische, kulturelle und mediale Konstellationen in den Blick genommen. Als Fundament dienen literaturwissenschaftliche Methoden und Theorieangebote, die in allen Phasen des Studiums in enger Beziehung zu den Gegenständen des Fachs vermittelt werden.
Zu den Schlüsselkompetenzen, die erworben werden, gehören neben der grundlegenden und vertieften Fachkenntnis die Beherrschung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und der selbständige, produktive Umgang mit Erkenntnissen der Forschung. Studierende des Fachs lernen, auf formale, gattungsspezifische, sozial-, kultur- und literarhistorische sowie auf materielle Aspekte von literarischen Texten kompetent einzugehen. Darüber hinaus wird die Fähigkeit erworben, Texte der neueren deutschen Literatur und verwandte kulturelle Artefakte innerhalb einer von Globalisierungsphänomenen, Internationalisierung und Gender- und Diversityaspekten geprägten Welt zu verorten und ihre Bedeutung in Diskurssystemen der Gegenwart kritisch zu reflektieren. Die hierbei erworbene Urteils- und Darstellungsfähigkeit kann als Basiskompetenz in sämtlichen Berufsfeldern für Geisteswissenschaftler:innen angesehen werden.