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Die Zukunft der Hermeneutik

Die Zukunft der Hermeneutik - 50 Jahre Wahrheit und Methode

Internationale Tagung am Institut für Philosophie der FU Berlin
18.-20. November 2010, Ehemalige Institutsbibliothek, Habelschwerdter Allee 30
Organisiert von Georg Bertram, Fabian Börchers und Edda Kapsch

Mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft


Im Jahr 1960 erschien Gadamers Wahrheit und Methode – ohne Zweifel eines der wichtigsten Werke der Philosophie des 20. Jahrhunderts und das letzte große Werk der philosophischen Hermeneutik. Zum Anlass dieses 50jährigen Jubiläums will die Tagung über neue Perspektiven der Hermeneutik nachdenken. Traditionsübergreifend soll die Frage diskutiert werden, ob und auf welche Weise hermeneutische Positionen für die drängenden Fragen der Gegenwartsphilosophie fruchtbar gemacht werden können. Dabei kommen all die Themen ins Spiel, die im Anschluss an Gadamers Wahrheit und Methode prominent diskutiert worden sind: die Sprachphilosophie, eine kritisch gewendete Philosophie des Subjekts sowie Ästhetik und Kunstinterpretation, aber auch Theoreme wie die dialogische Bestimmung des Verstehens, der Begriff der Wirkungsgeschichte sowie die Rehabilitierung des Traditionsbegriffs, die viel kritische Beachtung gefunden haben. Um eine Zukunft der Hermeneutik auszuloten, sollen Positionen aus unterschiedlichen philosophischen Strömungen diskutiert werden, in denen diese hermeneutischen Themen rezipiert werden und Gegenstand von Auseinandersetzungen sind. Dadurch soll nicht zuletzt auch ein Austausch zwischen diesen Strömungen angestoßen werden – ein Austausch, für den die Hermeneutik sich als fruchtbarer Boden erweisen könnte.

Programm der Tagung

Flyer mit Programm (PDF)

Donnerstag, 18.11.2010
18:15 Charles Larmore (Providence): Der Gesprächscharakter der Philosophie. Was wir noch von Gadamer lernen können

Freitag, 19.11.2010
Die Dialogizität des Verstehens

09:15 Eröffnung der Tagung
09:30 Cristina Lafont (Chicago) Brandom and Gadamer on Interpretation
10:45 Thomas Schwarz Wentzer (Aarhus) Die Antwort, die ich bin – Bemerkungen zu einer Hermeneutik der Responsivität
12:00 Barbara Merker (Frankfurt a.M.) Verstehen und Missverstehen

Tradition und Lebensform
14:45 Kirstin Gjesdal (Philadelphia) Understanding, Self-Understanding, and the Longing for Authenticity: Some Critical Reflections on Gadamer’s Notion of Tradition
16:00 Hans-Herbert Kögler (Jacksonville) Das offene Selbst. Zur kritischen Hermeneutik der Identität
17:15 Rahel Jaeggi (Berlin) Zur Kritik der Lebensform

Samstag, 20.11.2010
Sprache und Ontologie

10:00 Gunnar Hindrichs (Heidelberg) Sprachphilosophie als Seinsfrage
11:15 Emil Angehrn (Basel) „Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache“. Unhintergehbarkeit und Grenzen der Sprache in der menschlichen Lebensform

Ästhetische Perspektiven
14:00 Ruth Sonderegger (Wien) Zum Wahrheitsbezug und dem oft daraus abgeleiteten sowie kritisierten "Inhaltismus" der Kunst
15:15 Günter Figal (Freiburg) Hermeneutik – Phänomenologie – Kunst

16:30 Gemeinsamer Ausklang