Saar Magal: Valeska Gert Visiting Professor (Winter 2024-2025)
Die international renommierte israelische Regisseurin und Choreografin Saar Magal wird im Wintersemester 2024/25 die Valeska-Gert-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin übernehmen. Gemeinsam mit Masterstudierenden des Programms „Critical Dance Studies“ will sie unter dem Titel „Sacrilege“ ein performatives Forschungsprojekt entwickeln, in dem die historischen, narrativen und textuellen Quellen der drei abrahamitischen Religionen beleuchtet werden. „Sacrileg“ wird am 14. Oktober 2024 ab 19 Uhr in der Akademie der Künste der Öffentlichkeit mit einem Eröffnungsevent vorgestellt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei, die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Saar Magal wurde in Israel geboren und am Laban Centre for Movement and Dance in London ausgezeichnet, wo sie mit einem Vollstipendium des British Council ausgezeichnet wurde. Die Regisseurin und Choreografin ist bekannt für ihre Tanztheater- und Operninszenierungen, sie arbeitet dabei regelmäßig mit Schauspieler*innen, Tänzern*innen, Sänger*innen, Forschenden, Künstler*innen und Musiker*innen zusammen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch die Schaffung neuer Kontexte für Bewegung und Erzählung aus, indem sie Künstler, Publikum, Objekte und Materialien auf der Bühne zusammenbringt.
Im deutschsprachigen Raum hat Saar Magal unter anderem für das Schauspiel Frankfurt (Ten Odd Emotions), das Schauspiel Köln (Love Me More), das Burgtheater Wien ((Ob)sessions), die Staatsoper Unter den Linden (A Monteverdi Project) sowie die Bayerische Staatsoper (Jephtas Tochter, Hacking Wagner) Projekte entwickelt. International arbeitete sie u.a. mit der Batsheva Ensemble Dance Company unter der Leitung von Ohad Naharin, dem Laban Center in London sowie dem Lincoln Center in New York. Sie lehrte zudem am ART Institute for Advanced Theatre der Harvad University, an der University of Chicago und an Universitäten in Tel Aviv und Jerusalem.
Als Valeska-Gert-Gastprofessorin wird Saar Magal ihre tanztheoretischen Forschungsansätze einbringen, die sie zur Entwicklung performativer und szenischer Materialien für ihr physisches Theater verwendet. Sie wird die Studierenden in einem kollaborativen „Spielplatz“-ähnlichen Umfeld unterstützen, um performative „Spiele“ entstehen zu lassen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit mit den Studierenden steht das Thema „Sacrilege“, das sich auf das Buch Genesis sowie eine Reihe literarischer Werke stützt. Ziel ist es, Mythen und Geschichten aus alten und aktuellen Erzählungen zu dekonstruieren und zu erforschen, wie der Werteverfall und die Entstehung neuer Werte mit Prozessen des Sakrilegs als physisches, politisches, soziales und kulturelles Phänomen in Verbindung stehen.