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Tacit Knowledge. Post Studio/Feminism – CalArts (1970-77)

Institution:

Freie Universität Berlin, Harvard University, Kestner Gesellschaft Hannover

Mitarbeiter/innen:

Kim Albrecht (metaLAB (at) Harvard, Harvard University)
Phillip Kaiser (Kurator, Los Angeles)
Verena Kittel, M.A. (Freie Universität Berlin)
Prof. Dr. Jeffrey Schnapp (metaLAB (at) Harvard, Harvard University)
Christina Végh (Direktorin, Kestner Gesellschaft Hannover) 

Förderung:

Kulturstiftung des Bundes; VolkswagenStiftung

Projektlaufzeit:
18.06.2018 — 17.06.2021
Baldessari - I Will Not Make Anymore Boring Art - Studio Baldessari

Das Forschungsprojekt zwischen dem Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, der Kestner Gesellschaft, Hannover, dem metaLAB (at) Harvard widmet sich erstmals der historischen Aufarbeitung der Bedeutung und des Einflusses der am CalArts entwickelten Post Studio-Praktiken. Post Studio steht für die Idee einer Kunst, die sich losgelöst vom klassischen Atelier im Alltag ereignet. Eine solche künstlerische Herangehensweise wurde am CalArts nicht nur in der konzeptuell ausgerichteten Kunstklasse Baldessaris propagiert, sondern auch in den feministischen Unterrichtspraktiken in Judy Chicagos und Miriam Schapiros Feminist Art Program sowie den Aktivitäten um die Fluxus-Künstler*innen Allan Kaprow und Alison Knowles verwirklicht. Mit dem CalArts verbinden sich in dieser frühen Phase progressive pädagogische Konzepte mit künstlerischen Praktiken, die prägend für eine ganze Generation wurden. Viele der damals erprobten und zum Teil erstmals institutionalisierten Ansätze und Ideen wie die Flexibilisierung von künstlerischen Arbeitsweisen, die Kritik an patriarchal geprägten Machtstrukturen und die Hinterfragung von Autorschaft sind bis heute wirksam in Kunst und Gesellschaft. 

In einer von Philipp Kaiser und Christina Végh kuratierten Wanderausstellung werden erstmalig die konzeptuellen und feministischen Ansätze der frühen CalArts-Jahre gegenübergestellt. Neben Werken und diversem Archivmaterial sowie einem weiterführenden Ausstellungskatalog, arbeitet die Ausstellung durch eigens produzierte Oral-History-Interviews mit Zeitzeug*innen die Zusammenhänge zwischen den historischen Lehrmethoden und den Werkansätzen heraus. Ein von Prof. Dr. Annette Jael Lehmann konzipiertes Symposium untersucht die sozialen und kulturellen Wirkungsräume von Post Studio-Strategien und  feministischen Kunstpraktiken am CalArts. In den Blick genommen wird dabei der Einfluss auf die Entwicklung zeitgenössischer, künstlerischer Forschungspraktiken und die Entstehung von Public Art. Eine im Magazinformat gestaltete Buchpublikation in Zusammenarbeit mit Masterstudent*innen der FU ermöglicht einen diversen und lebendigen Zugang zu den in den Gründungsjahren am CalArts diskutierten Themen und Ideen. Gemeinsam mit Jeffrey Schnapp und seinem Team vom metaLAB setzt sich das Forschungsprojekt in eigens entwickelten Beiträgen für die Ausstellung und die Publikation mit historischen und zeitgenössischen Mechanismen von Wissens- und Erinnerungskulturen und Protagonist*innen am CalArts auseinander.