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'Konversionalisierung' der deutschen Literatur vom Spätmittelalter bis zur Frühaufklärung

Das Projekt geht von der These aus, dass in der deutschen Literatur der Frühen Neuzeit nicht nur Konversionen dargestellt und erzählt werden. Vielmehr wird – aufbauend auf einer Reihe von Einzelstudien – grundlegend angenommen, dass sich die deutsche Literatur gattungsübergreifend seit der Reformation strukturell verändert. Es baut dabei auf Überlegungen u.a. von Birgit Emich, Thomas Kaufmann und Günther Wassilowsky zur Konfessionskultur auf und begreift sich als kritische Revision von germanistischen Forschungen, die sich mit dem Konfessionalisierungsparadigma von Wolfgang Reinhard und Heinz Schilling befasst haben. Das Projekt will zeigen, dass die strukturellen Veränderungen der deutsche Literatur der frühen Neuzeit insgesamt Dynamiken der Buße bzw. conversio folgen, weswegen das Projekt insgesamt auf den Begriff der 'Konversionalisierung' gebracht wird.

Bibliographie:

  • Von den Zwängen der Säkularisierung. Der weltliche Lohenstein und seine geistliche Dichtung, in: Literatur und Religion. Paradigmen der Forschung. Hg. v. Andreas Mauz und Daniel Weidner. Berlin 2023, S. 91-107.
  • Konfessionalisierung – Konfessionskultur – Konversionalisiersierung. Thesen zum interdisziplinären Dialog am Beispiel von Gryphius' Leo Armenius, in: Nach der Kulturgeschichte. Perspektiven einer neuen Ideen- und Sozialgeschichte der deutschen Literatur. Hrsg. v. Maximilian Benz und Gideon Stiening. Berlin, Boston: de Gruyter 2022, S. 341-363.
  • Fromme Gemeinschaft, geistliche Geselligkeit. Zu Cornelius Beckers Psalmendichtung, in: Daphnis 49 (2021), S. 54-66.
  • Bekenntnis und Bekehrung. Überlegungen zu Text und Kontext von Luthers Eyn newes lied, in: Christiane Wiesenfeldt, Stefan Menzel (Hrsg.): Musik und Reformation – Politisierung, Medialisierung, Missionierung. Paderborn: Schöningh 2020 (Beiträge zur Geschichte der Kirchenmusik 22), S. 175-186.
  • Confessio oder conversio? Lyrische Buß-Konzeptionen bei Vetter und Spee – samt eines Ausblicks auf Grimmelshausen. In: Simpliciana 38 (2016), S. 281-298.
  • Bekenntnis trotz Einfalt? Struktur- und themenanalytische Überlegungen zum Status der conversio in Grimmelshausens Romanen, in: Zwischen Ereignis und Erzählung. Konversion als Medium der Selbstbeschreibung in Mittelalter und Früher Neuzeit. Hrsg. v. Julia Weitbrecht, Werner Röcke und Ruth von Bernuth. Berlin, Boston: de Gruyter 2016, S. 153-165.
  • Konversion und Buße. Zur Funktion des Einsiedlers in Aegidius Albertinus' Landstörtzer Gusman. In: Daphnis 40 (2011), S. 697-708.
  • Konversionalisierung statt Konfessionalisierung? Bekehrung, Bekenntnis und das Politische in der Frühen Neuzeit, in: Diskurse der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. Herbert Jaumann. Berlin, New York: de Gruyter 2010, S. 369-408.
  • Der Conversus und sein Bekenntnis. Zur Performanz der Bekehrung auf dem deutschen Theater um 1600, in: Akteure und Aktionen. Figuren und Handlungstypen im Drama der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. Christel Meier, Bart Ramakers und Hartmut Beyer. Münster: Rhema 2008 (Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme 23), S. 485-508.
  • Konversion und Konvertiten auf dem Theater der Frühen Neuzeit, in: Konversion und Konfession in der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. Ute Lotz-Heumann, Jan-Friedrich Mißfelder & Matthias Pohlig. Gütersloh: Güthersloher Verlagshaus 2007 (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 205), S. 431-446.
  • Conversus, confirma fratres tuos. Zum 'Ich' in Konversionsberichten in den ersten Jahrzehnten nach der Reformation, in: Zeitenblicke. Online-Journal für die Geschichtswissenschaften 1/2 (2002).