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Wilhelm Bölsche. Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe

Institution:

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie - Neuere Deutsche Literatur

Mitarbeiter/innen:
Projektlaufzeit:
01.01.1995
Wilhelm Bölsche ca. 1891

Wilhelm Bölsche ca. 1891

Forschungsprojekt der Mittleren deutschen Literatur

Die Wissenschaftliche Ausgabe der Werke und Briefe Wilhelm Bölsches gilt einem Schriftsteller und Literaten, der nach anfänglichen Versuchen, sich mit Erzählungen und Romanen in der Welt der Bücher und Leser einen Namen zu machen, im reiferen Alter zum erfolgreich publizierenden Literaten avancierte, dessen Ziel es war, die Ansichten und Einsichten, die Meinungen und Glaubenspostulate der neuen modernen Naturwissenschaft und die »Mysterien der Universumspracht« in sprachlich elegante, klar formulierte und ›sachlich richtige‹ Texte umzusetzen, die einer breiten Leserschaft die neuen Erkenntnisse verständlich vermittelten. Ernst Haeckel (1834–1919), einer der führenden biologistisch orientierten Philosophen, lobte seinen Freund Bölsche schon am 28. Oktober 1898 nach der Lektüre des »Liebeslebens in der Natur« selbstlos: »Für Ihr ästhetisch-biologisches Buch über die Liebe in der Natur sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank! Ich habe dasselbe sofort mit größtem Interesse durchgelesen, da ich selbst vor Jahren den Plan hatte, etwas Ähnliches zu schreiben. Sie haben es aber viel besser gemacht als ich gekonnt hätte, besonders hinsichtlich der leichten und schönen künstlerischen Form.«

Der Erfolg von Bölsches populär-naturwissenschaftlichen Schriften war im Kaiserreich und in der Weimarer Republik so groß, daß Kurt Tucholsky noch 1928 Bölsches Schriften als Grundbestandteil einer Hausbibliothek des Bildungsbürgertums ironisch registrierte: »Heyse, Schiller, Goethe, Bölsche, Thomas Mann, ein altes Poesiealbum...«

Bölsches Schriften gehören seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zum Bestand der deutschen Literatur, und zwar nicht nur wegen ihrer populär-wissenschaftlichen Vermittlungsrolle, sondern vor allem auch wegen ihrer herausragenden Sprachqualität. Naturkundliche Phänomene sind selten so einsichtig formuliert an interessierte Leserkreise gekommen. In der Geschichte der deutschen Prosa seiner Zeit dürfte Bölsche eine bevorzugte Stellung einnehmen.

Begleitend zur Edition der Werke und Briefe ist nun der erste Sammelband zu Wilhelm Bölsche erschienen, an dem sich Wissenschaftler aus dem In- und Ausland beteiligt haben. Die Aufsätze widmen sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Leben und Wirken des zu seinen Lebzeiten überaus populären Autors. Zum Inhaltsverzeichnis

"Was wir im Verstande ausjäten, kommt im Traume wieder" Wilhelm Bölsche 1861-1939
Hrsg. von Gerd-Hermann Susen und Edith Wack. Würzburg: Königshausen & Neumann 2012, 426 S., ISBN 978-3-8260-4760-2


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Eine Übersicht der Struktur der Ausgabe finden Sie hier.