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Nuruddin Farah - Samuel Fischer-Gastprofessor im Sommersemester 2007

Nuruddin Farah ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas. 1945 in Baidoa im Süden Somalias geboren, studierte er in Indien (an der Punjab Universität in Chandigarh) und unterrichtete anschließend an der Universität von Mogadischu.

1969 verfaßte Farah das Theaterstück A Dagger in Vacuum, 1970 veröffentlichte er seinen ersten Roman, From a Crooked Rib. Es folgten A Naked Needle (1972 abgeschlossen, 1976 gedruckt) und – in somalischer Sprache – Tallow Waa Talee Ma (1973 – die Publikation in der Regierungszeitung wurde durch die Zensur abgebrochen). 1974 ging Farah nach England – für weitere Studien sowie zur Theaterarbeit. In der Heimat mußte er die Verfolgung durch die Militärdiktatur unter Siyad Barre befürchten (der Somalia bis 1991 beherrschte), die ihn tatsächlich Ende der siebziger Jahre in Abwesenheit zum Tode verurteilte. In den folgenden 22 Jahren (bis 1996) sollte Nuruddin Farah nicht mehr nach Somalia zurückkehren. Er lebte im Exil – an verschiedenen Orten: 1976 ging er nach Italien; 1979 zog er nach Los Angeles, um als Drehbuchautor tätig zu werden. 1981 übersiedelte er nach Nigeria, 1984 nach Gambia, 1986 in den Sudan, 1989 nach Uganda, 1991 nach Äthiopien und 1992 erneut nach Nigeria. Seit 1999 schließlich lebt Nuruddin Farah in Kapstadt (Südafrika). 1979 erschien Sweet and Sour Milk, 1981 Sardines, 1983 Close Sesame; 1986, 1992 und 1998 die Romantrilogie Maps, Gifts, und Secrets. In dem Prosaband Yesterday, Tomorrow. Voices from the Somali Diaspora (2000) schilderte Nuruddin Farah die Erfahrungen der Flüchtlinge aus seiner Heimat, denen er in verschiedenen Ländern begegnet war. 2003 folgte der Roman Links. Die Werke Nuruddin Farahs wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in 20 Sprachen übersetzt.

 

Ein Berich über das Seminar findet sich im Newsletter Nr. 7.

Preise und Stipendien

1974
  • Farah bekommt ein Stipendium der UNESCO zugesprochen und verlässt Somalia, um in London zwei Jahre am Theater zu arbeiten.
1980
  • Verleihung des »English-Speaking Literary Award« für seinen Roman Sweet and Sour Milk.
1990
  • Farah geht mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Berlin.
1991
  • Verleihung des »Tucholsky Preises« in Stockholm für seine Arbeit als Exilschriftsteller.
1993
  • Gifts gewinnt den Preis für den besten Roman in Zimbabwe.
1994
  • Farah gewinnt den »Premio Cavour Literaturpreis« für die italienische Ausgabe von Close Sesame.
1998
  • Farah wird als fünfzehnter Preisträger des »Neustadt-Literaturpreises« ausgewählt. Preisverleihung des Neustadt-Literaturpreises an der Universität von Oklahoma.
  • Veröffentlichung des Romans Secrets.
  • Die französische Edition von Gifts gewinnt den Preis des Literaturfestivals in St. Malo (»Prix Astrolabe-Étonnants Voyageurs«) und wird zum Buch des Monats Juni für alle französischen Büchereien gekürt.
  • Die Herbstausgabe der World Literature Today wird Nurrudin Farah und seinem Werk gewidmet.
2001
  • Farah wird von der African Literature Association der »Fonlon-Nicholas-Award 2000« für sein Gesamtwerk verliehen.
2003
  • Zweiter Preis des erstmals verliehenen »Lettre Ulysses Preis« der Zeitschrift »Lettre International«.
 

Werke

  • Why Die So Soon? (1965, Novelle).
  • A Dagger in a Vacuum (1969, Stück).
  • From a Crooked Rib (1970), dt. Aus einer gekrümmten Rippe : Roman, 3. Aufl. - Göttingen : Lamuv-Verlag, 2000.
  • A Naked Needle (1976), dt. Wie eine nackte Nadel : Roman, Frankfurt am Main : Lembeck, 1984 bzw. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2001 (Taschenbuchausgabe).
  • Variations on the Theme of An African Dictatorship (Trilogie).
  • Sweet and Sour Milk (1979), dt. Bruder Zwilling : Roman, München : Frederking und Thaler, 2000.
  • Sardines (1981), dt. Tochter Frau, Genehmigte Taschenbuchausg., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2003.
  • Close Sesame (1983), München : Frederking und Thaler, 2001, als Taschenbuch: München : btb, 2004.
  • Blood in the Sun (Trilogie).
  • Maps (1986), dt. Maps, Zürich : Ammann, 1992, zuletzt Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2004.
  • Gifts (1992), dt. Duniyas Gaben : Roman, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2001.
  • Secrets (1998), dt. Geheimnisse : Roman, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2001 (Taschenbuchausgabe).
  • Yesterday, tomorrow : Stimmen aus der somalischen Diaspora, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2003.
  • Links, (2004), dt. Links : Roman, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2005.