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Ilija Trojanow

 

Ilija Trojanow

Heiner Müller-Gastprofessor für deutschsprachige Poetik im Sommersemester 2007

Vita

Ilija Trojanow, 1965 in Bulgarien geboren, ist Schriftsteller, Übersetzer und Verleger. 1971, kurz vor seiner Einschulung, flohen seine Eltern mit ihm über Jugoslawien und Italien nach Deutschland. Ein Jahr später zog die Familie nach Kenia, wo sein Vater als Ingenieur arbeitete. Unterbrochen von einem dreijährigen Aufenthalt in Deutschland lebte Trojanow von 1972 bis 1984 in Nairobi. Nach einem längeren Besuch in Paris studierte er von 1984 bis 1989 Jura, Ethnologie und Havarie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1989 gründete er den Marino Verlag, der sich auf afrikanische Literatur spezialisiert. Anfang der 1990er Jahre durchreiste Trojanow Afrika. Aus dieser Zeit stammt sein ältester umfassender Text In Afrika. Mythos und Alltag Ostafrikas (1993), in dem er schildert, wie sich anfängliches Befremden in Interesse und Zuneigung für seine neue Heimat Kenia verwandelt. 1998 zieht Trojanow nach Bombay; von wo aus er vor allem Reportagen und Essays schrieb, unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung. 2001 unternahm Ilija Trojanow auf den Spuren des englischen Entdeckers und Orientalisten Sir Richard Francis Burton einen dreimonatigen Fußmarsch durch Tansania – im selben Jahr erschien Der Sadhu an der Teufelswand. Eigene Reiseerlebnisse sind wesentlicher Bestandteil der Literatur Trojanows, sie dienen ihm als Referenz. Seine Bücher wurden ins Arabische, Bulgarische, Chinesische, Englische, Französische, Holländische, Italienische, Katalanische, Russische, Spanische und Tschechische übersetzt. Seit 2003 lebt Ilija Trojanow in München, Kapstadt und anderswo.

Publikationen (Auswahl)

Nomade auf vier Kontinenten. Auf den Spuren von Sir Richard Francis Burton (2007)
Indien – Land des kleinen Glücks (2006)
Gebrauchsanweisung Indien (2006)
Der Weltensammler. Roman (2006)
Zu den heiligen Quellen des Islam. Als Pilger nach Mekka und Medina (2004)
An den inneren Ufern Indiens. Eine Reise entlang des Ganges (2003)
Der Sadhu an der Teufelswand. Reportagen aus einem anderen Indien (2001)
Hundezeiten. Heimkehr in ein fremdes Land (1999); überarbeitete Neuausgabe: Die fingierte Revolution (2007)
Autopol. Ein Internet-Roman (1997)
Die Welt ist groß und Rettung lauert überall. Roman (1996)
Hüter der Sonne. Begegnungen mit Simbabwes Ältesten, mit Chenjerai Hove (1996)
Naturwunder Ostafrika (1994)
In Afrika. Mythos und Alltag Ostafrikas (1993)

Herausgaben

Döner in Walhalla. Texte aus einer anderen deutschen Literatur (2000)
Afrikanissimo (1991) 

Auszeichnungen (Auswahl)

Berliner Literaturpreis (2007)
Mainzer Stadtschreiberpreis (2007)
Adalbert-von-Chamisso-Preis (2000)
Marburger Literaturpreis (1996)
Ingeborg-Bachmann-Preis (1995)