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Michelle Marú: „Ist der Mensch mehr als ein Tier?“ – Öffentlicher Vortrag in der Reihe „Konzepte des Selbst in der Antike“

08.12.2025 | 18:15

Das Thema des Vortrags lautet: „Ist der Mensch mehr als ein Tier? Plutarch über Selbstkonzeptionen, Tierpsychologie und deren ethische Konsequenzen“

Eine naheliegende Antwort auf die Frage, wer wir sind, lautet: Wir sind Menschen. Aber was heißt es, Mensch zu sein? Diese Frage zu beantworten, erweist sich als eine herausfordernde Aufgabe, die mehrere Denker seit der Antike zu lösen versuchen. Viele antike Autoren setzten sich mit der Tierwelt auseinander, um eine mögliche anthropologische Differenz zu finden, bzw. das, was uns von den Tieren unterscheidet und das genuin menschliche Selbst ausmachen könnte.

Im Dialog Bruta animalia ratione uti lässt Plutarch Odysseus als Gesprächsfigur auftreten, der mit Gryllus, einem seiner Gefährten, diskutiert, nachdem Gryllus von der Zauberin Kirke in ein sprechendes Schwein verwandelt wurde, das die Tiere für moralisch und intellektuell überlegen gegenüber den Menschen hält. Um die Argumente im Dialog zu entwirren, werden wir in diesem Vortrag anhand von Plutarchs tierpsychologischen Schriften (De sollertia animalium, Bruta animalia ratione uti, De esu carnium und De amore prolis) platonische, aristotelische, stoische und epikureische Selbstvorstellungen und Seelenlehren betrachten, um Plutarchs eigene (ambivalente und in der Forschung umstrittene) Positionen zur Frage der anthropologischen Differenz zu beleuchten. Die ethischen Konsequenzen von Plutarchs Argumenten (Vegetarianismus, faire Behandlung von Tieren) werden im Vortrag auch thematisiert.

Weitere Informationen zum 15. Philosophischen Propädeutiukm finden Sie hier.

Zeit & Ort

08.12.2025 | 18:15

Freie Universität Berlin

Habelschwerdter Allee 45

14195 Berlin

Hörsaal 2