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Carsten Flaig: „Erforschungen des Selbst in Augustins Confessiones“ – Öffentlicher Vortrag in der Reihe „Konzepte des Selbst in der Antike“

15.12.2025 | 18:15

Das Thema des Vortrags lautet: „Ich bin mir selbst zu einer großen Frage geworden“. Erforschungen des Selbst in Augustins 'Confessiones'

Augustins Confessiones enthalten die Beschreibungen eines turbulenten Lebens: Ein Newcomer aus der Provinz, getrieben von Ehrgeiz, der sein Glück vergeblich im beruflichen Erfolg vergeblich sucht. Ein Sohn, der die Erwartungen der Mutter nicht erfüllen kann. Ein Gläubiger, der sich nicht das richtige Bild von Gott zu machen vermag. Doch die Confessiones sind keine Autobiographie im heutigen Sinne, sondern eine Erforschung und Befragung (quaestio) des eigenen Selbst: Wie kann ich glücklich sein – und warum stehe ich mir dabei permanent selbst im Wege? Wieso kann ich meinen Willen nie ganz selbst bestimmen? Anhand der Analyse einschneidender Ereignisse wie dem Tod eines Freundes entfaltet sich eine Reflexion auf die Bedingungen der Möglichkeit von Selbst- und Gotteserkenntnis. Das Ziel des Werkes ist das Gotteslob, doch das ist, so Augustinus, nur möglich, wenn er als Lobender sich selbst und den Gelobten nicht missversteht. In diesem Zuge wird Augustinus das eigene Selbst immer wieder fraglich („Factus eram ipse mihi magna quaestio“, Conf. 4.4.9). Solchen Erkundungen, Prüfungen und Befragungen des Selbst wird der Vortrag anhand ausgewählter Passagen dieses faszinierenden Werkes nachgehen.

Weitere Informationen zum 15. Philosophischen Propädeutiukm finden Sie hier.

Zeit & Ort

15.12.2025 | 18:15

Freie Universität Berlin

Habelschwerdter Allee 45

14195 Berlin

Hörsaal 2