Das Filmprogramm "Telearbeit" geht aus einer Kooperation zwischen dem Zeughauskino und dem DFG-Forschungsprojekt Frühgeschichte des Making-of-Films an der Freien Universität Berlin hervor.
Heute gehört der Making-of-Film zum Standardrepertoire einer jeden DVD. Er verspricht Einblick „hinter die Kulissen“ des Films und dramatisiert Filmarbeit zwischen Spaß und Strapaze. Doch die Geschichte des Making-of-Films beginnt nicht erst mit der DVD oder VHS, sondern spielt sich zuvor wesentlich im Fernsehen ab. Dort zieht er sich als Drehbericht durch alle Programmsparten: von der Tagesschau bis zu Regionalberichterstattung, vom Fernsehfeuilleton bis zum Politikmagazin. Obwohl teils von namenhaften Figuren aus der Filmpublizistik oder dem Undergroundkino verantwortetet, sind diese Drehberichte heute meist vergessen.
Das Programm Telearbeit veranschaulicht die erstaunliche Vielgestaltigkeit von Drehberichten, die in den 1960er und 70er Jahren im westdeutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden. Jenseits von gefälliger Filmwerbung, eröffnen sie kritische Perspektiven auf Filmarbeit: So spürt Flug 007 Bangkok (1974) etwa den finanziellen Verstrickungen von Tourismusbranche und Filmfeuilleton nach, während Karin Thomes Drehbericht zu Daisy Miller (1973) auteuristische Phantasmen der Filmarbeit befragt.
Die Einführung des Programms liefert Theodor Frisorger, Filmwissenschaftler und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin. Die Geschichte des Making-of-Films und der Setfotografie zählen zu seinen Forschungsschwerpunkten.
Auf der Webseite des Zeughauskinos erhalten Sie weitere Informationen zum Filmprogramm.
