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Zwischen Exemplum und Krankheitsbild: Medizinische Fallgeschichten in niederländischen Texten der Frühen Neuzeit

Institution:

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie - Niederländische Philologie

Förderung:
Projektlaufzeit:
01.01.2012 — 01.07.2016
Ansprechpartner/in:
Dr. Bettina Noak

Das Projekt soll erstmals das Genre der medizinischen Fallgeschichten in der frühneuzeitlichen niederländischsprachigen Literatur in seiner Bedeutung für den Zusammenhang zwischen Literatur und Wissen aufarbeiten.

Dabei ist zunächst die traditionelle, auf dem Muster der Exempelerzählung basierende Fallgeschichte zu betrachten. Besonderes Interesse findet hier die Verknüpfung verschiedener medizinischer, historischer, politischer, theologischer und philosophischer Diskurse. Der Fokus ist dabei auf die Schriften Johan van Beverwijcks gerichtet.

Einen zweiten Schwerpunkt sollen dann die Fallgeschichten der cartesianischen Medizin bilden. Hier geht es um die Verwissenschaftlichung medizinischer Beobachtungen, aber auch um die Konsequenzen der Anwendung cartesianischer Lehren für die Sicht auf den menschlichen Körper und die Wahrnehmung von Krankheit im Allgemeinen. Im Zentrum des Interesses stehen dabei die Werke von Steven Blankaart.

Ziel des Projektes ist es, vor dem Hintergrund einer zu erarbeitenden Typologie der medizinischen Fallgeschichte die komplexen Wechselwirkungen ästhetischer, ethischer und naturwissenschaftlicher Diskurse in der niederländischen Literatur der Frühen Neuzeit darzustellen. Um die Ausstrahlung dieser Debatten im transnationalen Rahmen zu verdeutlichen, wird zudem der Transfer des „niederländischen Modells der Fallgeschichte“ in den deutschen Sprachraum behandelt, wobei insbesondere die Beziehungen des Hallensers Friedrich Hoffmann zur niederländischen Medizin interessieren.

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