Vorstellungen von Pietät gegenüber Autor*innen sowie (deren) Werken und Nachlässen sind in editionswissenschaftlichen Diskussionen des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Gegenwärtig scheint dieses Thema kaum mehr eine Rolle zu spielen: Durch die Digital Humanistisches erneuert sich das historisch enge Verhältnis zwischen Archiv und Edition; der Herausgebertypus "Testamentsvollstrecker" (Georg Witkowski) ist, allemal methodisch, längst hinfällig.
Zu thematisieren wären insofern auch mögliche bürokratische Überformungen von Wissen bis hin zu konkreten Zugangsbarrieren. Mit Blick auf historisch und neuerdings stark differierende Lesepraktiken ließe sich zugleich die jeweilige Beziehung von "Gattung", Zurichtungsart und der Tiefe des Zugriffs auf "die letzten Dingen" literarisch Schaffender beleuchten.
Zeit & Ort
20.06.2025 | 10:00 - 16:00
Hannah Arendt Forschungsstelle
Schwendenerstr. 33
14195 Berlin