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"Intermediale Grenzüberschreitungen zwischen 'hoher' und 'niederer' Kunst. Zur Soziologie ästhetischer Erfahrung." (SFB 626, TP10)

Institution:

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie - Neuere deutsche Literatur
Projekt im Rahmen des SFB 626: "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste"

Mitarbeiter/innen:

Dr. Thomas Becker, Uta Degner

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektlaufzeit:
01.01.2003 — 31.12.2014

Das Teilprojekt C 10 untersucht die soziologische Dimension ästhetischer Erfahrung in spezifischen künstlerischen Produktionsfeldern des 20. Jahrhunderts: Wie fungiert sie dort als Medium sozialer Distinktion und Integration auf symbolischer Ebene? Inwiefern dienen ihre konkurrierenden Definitionen in den Subfeldern der eingeschränkten symbolischen Produktion und der Massenproduktion als Einsätze feldinterner Auseinandersetzung? Welche Rolle spielen hierbei intermediale Grenzüberschreitungen?
Der im Grundlagenwerk Les règles de l’art (dt. Die Regeln der Kunst) umfassend dargestellte feldtheoretische Ansatz Bourdieus erlaubt es, bisher unterrepräsentierte Fragen der sozialen Agonalität und der Machtverhältnisse innerhalb moderner Gesellschaften in den Blick zu nehmen, ohne die ästhetische Erfahrung zu einem bloßen Epiphänomen makrosozialer Kontexte zu degradieren. Indem er die Felder kultureller Produktion als Raum spezifischer sozialer Konkurrenz versteht, ermöglicht dieser Zugang, den Bereich des Ästhetischen als genuines Medium gesellschaftlicher Auseinandersetzung zu analysieren, das idealiter keinem anderen Kriterium als jenem der Interesselosigkeit und der Innovativität zu entsprechen hat. So können die im 20. Jahrhundert beobachtbaren Grenzüberschreitungen künstlerischer Avantgarden in Richtung Massenproduktion als strategischeEinsätze zur sozialen Abgrenzung innerhalb der autonomen Produktion verstanden werden. Die soziologischen Implikationen eines solchen, Interesses an der Interesselosigkeit‘ wie auch eines gegenläufigen Interesses an deren Dementi werden in zwei Unterprojekten untersucht: