Sprache ist für Gefühle von Zugehörigkeit konstitutiv und wird in transkulturellen, mehrsprachigen Texten häufig selbst zum Gegenstand. Während in der ersten Förderperiode die Beziehung zwischen Mehrsprachigkeit und Zugehörigkeit im Zentrum unserer Arbeit stand, lenken wir unser Augenmerk nun auf Entwürfe von Zugehörigkeit in der transkulturellen Berlin-Literatur von den 1970er Jahren bis heute. Im Mittelpunkt stehen Fragen, die auf die affektive Verbindung der literarischen Berlin-Darstellungen mit dem historischen, durch vielfältige Migrationsbewegungen geprägten Stadtraum zielen: Wie artikulieren die Texte Entwürfe von Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit? Inwiefern bringen die Wandlungsprozesse innerhalb der Stadt die ‚geteilten Gefühle‘ der Literatur hervor? Und umgekehrt – wie wird die Stadt selbst durch literarische Entwürfe geprägt?