Springe direkt zu Inhalt

"Material Constraints Enabling Human Cognition (MatCo)"

Institution:

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie - Brain Language Lab

Förderung:

MatCo; ERC-2019-ADG 883811; Advanced Grant des European Research Council (ERC)

Der Fokus von ERC Projekt “MatCo – Material Constraints Enabling Human Cognition” wird auf der Modellierung neuronaler Netzwerke liegen, die die Struktur des menschlichen Gehirns nachbilden. Hierzu werden neu gewonnene Erkenntnisse der Neurobiologie in mathematisch exakte Netzwerksimulationen übersetzt, um offene Fragen der Kognitionswissenschaft, Linguistik und Philosophie zu beantworten. Modelle, welche die strukturellen Unterschiede zwischen menschlichen Gehirnen und Gehirnen von nicht-menschlichen Primaten replizieren, können dabei helfen, die Mechanismen zu beschreiben, die den speziell menschlichen kognitiven Kapazitäten zu Grunde liegen. Schlüsselexperimente werden die kritischen Modellvorhersagen validieren und neu gewonnene neurophysiologische Daten werden angewendet, um die biologisch fundierten Netzwerke weiter zu verbessern.

 

Dieses neue Forschungsvorhaben eröffnet biologisch und mathematisch präzise Perspektiven zur Beantwortung spannender fundamentaler Fragen: Wie kommt es, dass Menschen ein Vokabular von zehn- und hunderttausenden von Wörtern erlernen können, wohingegen unsere nächsten evolutionären Verwandten typischerweise unter 100 Zeichen verwenden? Wie ist semantische Bedeutung in Gesten und Wörtern implementiert und spezifischer, in referentiellen und kategorischen Begriffen? Auf welcher biologischen Grundlage beruht unsere Fähigkeit abstrakte Symbole zu interpretieren? Welche Eigenschaften der Vernetzung von Nervenzellen sind essentiell für die Formation einzelner Repräsentationen und kategorischer Kombination? Würde die Modellierung kognitiver Funktionen anhand von Netzwerkmodellen es erlauben, bessere Vorhersagen über Hirnaktivität zu machen, die durch die Verarbeitung von Zeichen und deren Bedeutung evoziert wird?