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Antonia Murath

Institut / Einrichtungen:

Fachgebiet / Arbeitsbereich:

Ältere deutsche Literatur

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
Raum JK 31/229
14195 Berlin
E-Mail
amurath * zedat.fu-berlin.de – ersetzen Sie * mit dem at-Zeichen

Sprechstunde

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Vita

  • seit Juli 2019: Wissenschaftliche Mitarbeit am Arbeitsbereich von Prof. Dr. Jutta Eming, Freie Universität Berlin, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, ÄdLS sowie im von ihr geleiteten Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs 980, Episteme in Bewegung, Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters, Unterprojekt 1 (Dissertationsprojekt)
  • Juli 2018: Aufnahme in das Graduiertenprogramm der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, Freie Universität Berlin
  • Feb. 2018: Master of Education: Deutsche und Englische Philologie für ein Lehramt am Gymnasium (Freie Universität Berlin)

Forschungsförderung

Wintersemester 2023/24 Aufbauseminar: Mediterrane Literatur (2 SWS)
Sommersemester 2023 Basisseminar: Einführung in die ältere deutsche Sprache und Literatur: Herzog Ernst (2 SWS)
Sommersemester 2022 Basisseminar: Einführung in die ältere deutsche Sprache und Literatur: König Rother/ Herzog Ernst (4 SWS)
Wintersemester 2021/22 Aufbauseminar: Konstruktionen des Eigenen und Fremden in deutschsprachigen erzählenden Texten des 12.-14. Jahrhunderts: postkoloniale Zugriffe (2 SWS)
Sommersemester 2021 Basisseminar: Einführung in die ältere deutsche Sprache und Literatur: Kudrun. Mit Ina Spetzke (2 SWS)
Wintersemester 2020/21 Aufbauseminar: Mai und Beaflor/ Die Königstochter von Frankreich (2 SWS)
Sommersemester 2020 Basisseminar: Einführung in die ältere deutsche Sprache und Literatur: Nibelungenlied. Mit Johannes Traulsen (2 SWS)
Windersemester 2019/20 Ausbauseminar: Körper- und Geschlechterbeziehungen in mittelhochdeutschen Kurzerzählungen (2 SWS)
Sommersemester 2019 Basisseminar: Einführung in die ältere deutsche Sprache und Literatur: Gottfried von Straßburg, Tristan (4 SWS)

Arbeitsschwerpunkte

  • Komparatistik, Adaptation und Translation
  • Transkulturalität/ Mediterrane Literatur
  • Posthumanismen / Materialität / Dingtheorien; insb. Textilien und Literatur
  • Gender

Veranstaltungen (Organisation)

Dissertation (Abstract; English below)

Cyborgs, Bildträgerinnen, Plot-Maschinen: Figur-Ding-Beziehungen in europäischen Constance- und Floire-Erzählungen (Arbeitstitel)

(SFB 980, Episteme in Bewegung, B02, Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters, Unterprojekt 1, Leitung: Prof. Dr. Jutta Eming)

Das Projekt setzt an der Kreuzung von Philologie, Dingforschung und Gender an. Es untersucht komparatistisch die Figur-Ding-Beziehungen der mittelhochdeutschen Versromane Flore und Blanscheflur und Mai und Beaflor (13. Jh). Die Geschichten der Liebe einer christlichen Sklavin und einem muslimischen Prinzen (Floire) sowie der unschuldig verfolgten, letztlich triumphierenden Kaisertochter (Constance) zirkulieren transkulturell. Vergleichende germanistische Arbeiten haben dennoch vor allem bilaterale Verhältnisse erforscht (französische Einflüsse; Boccaccio-Rezeption). Ich situiere die Romane in ihren Textnetzwerken neu: Datenbanken über Motivvarianzen zwischen 48 Versionen ermöglichen sowohl einen breiten Vergleich als auch die gezielte Auswahl von je vier, bislang in der Germanistik wenig beforschten, Fassungen, die intensiv vergleichend mit den mhd. Versromanen gelesen werden. Die Analysen verbinden ein dingtheoretisches mit einem genderorientierten Interesse, denn die Texte kombinieren aufwändig erzählte Dingkörper (z.B. edelsteinbesetzte Gewänder; gravierte Objekte; überwältigende Architekturen) mit dem ebenfalls in materialen Begriffen erzählten Körper der Protagonistin. Diese entwickelt im Zuge ihrer Marginalisierung eine Wirkmacht, die sich etwa in Begehrensstrukturen, Massenkonversionen oder Revolten gegen feudale Autorität äußert. Es ist ihre Verbindung mit den kostbaren Dingen, so die These, die diese Wirkmacht erzeugt. Mit Rückgriff auf posthumanistische Theorien erörtere ich, wie menschliche und nicht-menschliche Körper zu einer vernetzten, emergenten und gegenderten Konfiguration verschmelzen (Cyborg) und welche Erzählstrukturen, Sinnbildungen zwischen transkulturellen Verflechtungen, Imperium, Lineage und Macht sowie poetologische Reflexionsebenen über den Status der Texte als Adaptionen einer zirkulierenden Erzählmaterie diese Konfiguration generiert.

Medieval Cyborgs: Human-Thing-Relations in European Floris- and Constance-Adaptations (Working Title)

My project is situated at the intersections of philology, object-oriented criticism and gender. I analyse the 13th ct. Middle High German verse romances Flore und Blanscheflur and Mai und Beaflor comparatively and in terms of their narrated human-thing relations. The tales of the Christian slave girl who loves a Muslim prince (Floire) and the calumniated but ultimately triumphant empress (Constance) circulate transculturally. Yet, comparative (Germanist) studies have mainly been interested in bilateral relations to French or author-known texts. I re-situate both romances in their textual networks: databases of motif variances across 48 versions permit a broad survey and are the basis to select four texts per romance, all of little renown in German Studies, for extensive comparative study. I conjoin thing theory and gender in my inquiry, as the texts display a combined interest in precious material bodies – such as gem-encrusted clothing, engraved artefacts, resplendent architectures – and the body of a female protagonist drawn in similar material terms. While she is marginalized, she develops agentic force: she elicits desire, stirs mass conversion or prompts peasant revolts. This kind of power, I suggest, emerges from her association with precious objects: building on posthumanist theory, I discuss how human and material bodies fuse into a networked, emergent and gendered configuration (cyborg), which then generates narrative structure, poetic reflections on the status of adaptations of circulating narrative materia, and imaginations of transcultural entanglements, empire-building, lineage and power.

Female Voices in Medieval European Literatures. Hg. von Jutta Eming, Caitlin Flynn und Antonia Murath. Sonderheft der Nottingham Medieval Studies 64 (2020).

(Bei den Hg.) Emaré: Übersetzung ins moderne Englische für das Global Medieval Sourcebook: A Digital Repository of Medieval Texts (https://sourcebook.stanford.edu/).

Mit Falk Quenstedt: Sharon Kinoshita. Mediterrane Literatur. In: Das Mittelmeer und die deutsche Literatur der Vormoderne. Transkulturelle Perspektiven. Hg. v. Falk Quenstedt. Berlin Boston 2023, 41-66. Open Access.

Mit Phil Lavender et.al.: Jarlmanns saga og Hermanns: A Translation. In: Scandinavian-Canadian Studies / Études Scandinaves au Canada, Vol. 27 (2020), S. 50–104. Open Access.

(bei den Hg.) "Abenteuer beschließen: Die Handlose Königin (ATU 706) als Konfiguration des Abenteuers im Herzog Herpin ". In: Configurations of Female Adventure. Hg. von Daniela Fuhrmann und Gaby Pailer. Würzburg 2024

Mit Carolin Pape: mîn goukel manic bilde. Materialität und Imagination in Konrads von Würzburg Partonopier und Meliur, in: Medialität. Historische Perspektiven/ Newsletter ZHM 28 (2024), 17–30. Open Access.

Dichten in Gold und Lasur: Stoffe des Partonopier und Meliur Konrads von Würzburg". In: Logbuch Wissensgeschichte. Hg, von Mira Becker-Sawatzky et al., Wiesbaden 2024, 273–290. Open Access.

Gewänder, Gobeline, goldene Fäden: Textile Verflechtungen in Mai und Beaflor und La Manekine. In: Das Mittelmeer und die deutsche Literatur der Vormoderne. Transkulturelle Perspektiven. Hg. v. Falk Quenstedt. Berlin Boston 2023, 69–100 Open Access.

When Flata Speaks: Body-horror, Voice, and the Maternal in Heinrich von Neustadt’s Apollonius. In: Nottingham Medieval Studies 64 (2020), Sonderheft: Female Voices in Medieval European Literatures. Hg. von Jutta Eming, Caitlin Flynn und Antonia Murath, 137–160.

Mit Caitlin Flynn: Gendering Voice: (Re)constructing Female Voices in Medieval Literature. In: Nottingham Medieval Studies 64 (2020), Sonderheft: Female Voices in Medieval European Literatures. Hg. von Jutta Eming, Caitlin Flynn und Antonia Murath, 9–32

Invisible Kingship – Liminality and the Maiden King in Nítíða Saga, European Journal of Scandinavian Studies, Vol. 50. 2 (2020), 257–274. Open Access

Genealogischer Exzess, Vertierung und Transzendenz: Umdeutungen des Inzestmotivs in Heinrichs von Neustadt Apollonius von Tyrland, in Religiöse Erfahrung – Literarischer Habitus: Akten des JGG-Kulturseminars 2017/2018, hg. von der Japanischen Gesellschaft für Germanistik unter der Leitung von Yoshiki Koda, München 2020, S. 33–55. Open Access

Mitarbeit Digitally Mapping 'Floire et Blanchefleur', Miriam Edlich-Muth und Christian Edlich-Muth.

Ausstehend:

  • Flight, high treason, and revolt: gendered narrative affordances of crisis in the Euro-Mediterranean Constance tradition. International Medieal Congress Leeds 2024; Sektion: Paths to Resolution? Fight as a Mode of Crisis Management. Geleitet von Florian Schmid und Falk Quenstedt.

Soweit nicht auch publiziert

  • Fashioning Empires: Erzählen von Textilien im Kontext mediterraner Objektkulturen. Interdisziplinäres mediävistisches Forschungskolloquium Medievalia der Universität Graz, veranstaltet von Julia Zimmermann und Christina Andenna. 22.11.2023, 18:30.
  • Mai und Beaflor, Mädchen ohne Hände, Constance? Kartierung einer euromediterranen Erzähltradition (Datenbankaufbau und hierarchisches Clustering). 09.11. Kolloquium Phänomenologie der digitalen Geisteswissenschaften (Freie Universität Berlin, veranstaltet von Frank Fischer)
  • (Abstract angenommen; krankheitsbedingt abgesagt): The Handless Queen and Philological Bias: Visualizing a Medieval Euro-Mediterranean Narrative Tradition. (ADHO Digital Humanities Conference, 10.–14.07.2023, im Panel "Readers, Tropes, and Translations: Directions for Digital Research into Youth Literature", 14.07.23, geleitet von Quinn Dombrowski)
  • Recovering Empire in Karl und Galie, Vortrag im Rahmen des gemeinsam mit Rebekka Gründel und Kathryn Starkey organisierten Workshops Literature as a Site of Cultural Recovery: Global Intersectionality in Medieval German Literature? DLCL, Stanford University, 09.03.2023
  • Mediterranean Matters: Material Poetics, Vortrag im Rahmen des gemeinsam mit Falk Quenstedt veranstalteten Workshops Mediterranean Connections and its Asymmetries: Medieval and Early Modern German Literatures in the Context of the Mediterranean World, International Workshop with Sharon Kinoshita (University of California, Santa Cruz), Freie Universität Berlin, SFB 980 "Episteme in Bewegung", ermöglicht durch das Dahlem Junior Host Program, 07.09.2022.
  • Durendart als Objekt akkumulierter Erinnerung in Karl und Galie (Workshop Erzähltheorien besonderer Dinge: Alter und Zeit, Universität Bonn, 19.-21.11. 2022)
  • The Handless Maiden in Herzog Herpin (Elisabeth von Nassau-Saarbrücken) (Tagung Con/Figurations of Female Adventure: Dynamics, Spaces, and Alliances, UBC Vancouver, 11.08.2022)
  • Calumniated Queens across the Channel: Writing the Hundred Years’ War on the Continent (Hans von Bühel’s Königstochter von Frankreich; anon. Ystoria regis franchorum), (urspr. International Medieval Congress Leeds 2020 im Panel/ Roundtable Channeling Relations in Medieval England and France. Verschoben auf IMC 2022, 5.7.2022)
  • Unruly Imagination in Konrad of Würzburg's Partonopier und Meliur; mit Carolin Pape. (Workshop Wonder and Imagination in Medieval and Early Modern Literature, Philosophy, and Art: Transcultural Perspectives, Freie Universität Berlin/ SFB 980 "Episteme in Bewegung", 21.10.2021)
  • Cyborg and Reliquary Discourse in Konrad Fleck's Flore und Blanscheflur; (Lunch Talk, Stanford University, Division of Literatures, Cultures, and Languages, 08.10.2019)
  • Asynchrone Assemblagen: Multitemporalität, Polychronie und Linearität in Mai und Beaflor und Emaré; (26. Germanistentag des DGV, im Panel 'Asynchronien in der Literatur des Mittelalters', Universität des Saarlandes, 22.-25.09.2019)
  • Of Milk and Blood: Changing the Lovers' Relationship in Two German Adaptations of Floire et Blanchefleur; (International Medieval Congress, im Panel 'Medieval Romance Relationships IV: Incest and Adultery' [1310], University of Leeds, 01.-04.07.2019)
  • Imploded Entities: The Courtly Heroines’ Cyborg Bodies and Reliquary Discourse in Constance-Narratives; (mediävistisches Anglistik-Kolloquium der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, geleitet von Miriam Edlich-Muth, 08.01.2019)
  • The Collective Female Body in the Medieval Constance-Narratives Mai und Beaflor and Emaré (Konferenz Medieval Bodies Ignored: Politics, Culture, and Flesh, University of Leeds, 04.-06.05.2018)
  • Pilger der Liebe: Geschwisterliebe in Floire und Blancheflor als Mittler religiöser Erfahrung, (60. Tateshina-Symposium der japanischen Gesellschaft für Germanistik, Tateshina, 11.-16.03.2018)