Literatur ist mehr als bloßes Sprachkunstwerk. Mitunter – und je nach Auffassung – kommt Literatur sogar ganz ohne verbale Sprache aus, etwa in Form von konkreter Poesie oder als grafische Narration. Neben der Linearität von Sprache sind in jedem Fall auch räumliche, prosodische, kurzum mediale bzw. materielle Elemente konstitutiv für Literarizität. Betrachtet man diese Elemente einzeln, eröffnen sich unterschiedliche Möglichkeiten, um einen ausgeweiteten Literaturbegriff zu denken.
In diesem Vortrag wird der Begriff "Expanded Literature" im Kontext der Debatten um die "expanded arts", wie sie vor allem in den 1970er Jahren geführt wurden, verortet, um anschließend, ausgehend von Gene Youngbloods Monografie zum "Expanded Cinema" sowie Rosalind Krauss’ Aufsatz "Sculpture in the Expanded Field", zugleich auch mit Blick auf aktuelle Debatten um Literarizität und Transmedialität, hinsichtlich seiner Tragfähigkeit befragt zu werden.
Zeit & Ort
11.06.2025 | 18:00 c.t.
Freie Universität Berlin
Raum: KL 32/202
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin