Literatur und Exzess scheinen auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun zu haben: Ist Literatur nicht per se mit Maß, Struktur und Form verbunden? Und doch ist die Geschichte der Literatur(en) voll von Exzessen. Gerade die geistige Welt der Bücher bietet Raum, Exzesse zu imaginieren und auszugestalten. Dabei hat auch die Literatur selbst exzessives Potenzial: Wenn Bücher verschlungen werden, Geschichten töten oder Buchprojekte zu wuchern beginnen. Indem Exzesse Maßregeln überschreiten, können sie diese sowohl festigen als auch hinterfragen. Diese transgressive Dimension des Exzesses im Sinne einer produktiven (Neu-)Aushandlung bestehender Normen und Grenzen steht im Zentrum der vorliegenden Publikation. Der Band versammelt 13 Beiträge zum 14. Studierendenkongress der Komparatistik – vom Mittelalter bis heute, von Konrad von Würzburg bis Paula Hartmann.