Edition AVL – Neue Reihe
Die Edition AVL bietet ein Forum für aktuelle literaturwissenschaftliche Fragestellungen und Diskussionen. Begründet vom Berliner Peter Szondi-Institut, dem ersten deutschen Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, richtet sich die Reihe an Wissenschaftler·innen und Studierende aller Philologien, die sich mit grundlegenden Fragen des Literarischen und literaturwissenschaftlicher Forschung auseinandersetzen.
Die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft nimmt in der gegenwärtigen Wissenslandschaft eine besondere Stellung ein. Sie steht nicht nur quer zur nach wie vor gepflegten nationalsprachlichen Vereinzelung der Philologien; sie gewinnt durch die Lösung aus der einzelphilologischen Isolation auch einen maximalen Spielraum, um grundsätzliche literaturtheoretische Begriffe und Herangehensweisen kritisch zu reflektieren. Auch in Zeiten digitaler Literatur hat sie nichts an Brisanz und Relevanz verloren. Besonders vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über die anhaltende Bedeutung, Reichweite und gesellschaftlichen Wirkungsmöglichkeiten von Literatur gewinnen systematische Reflexionen über ihre Grundlagen neue Aktualität. Mit der Neuauflage der Edition AVL stellen wir aktuelle Beiträge der Literaturwissenschaft zur Diskussion, die sich der prinzipiellen Frage dessen, was Literatur ist und vermag und wie sie mit literaturwissenschaftlichen Verfahren untersucht werden kann, ebenso stellen, wie sie immer wieder eine Perspektive über Sprach- und Gegenstandsgrenzen hinweg öffnen. Damit ist zugleich ein systematischer Rahmen gesetzt: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft als Möglichkeit, Widerstand sowohl gegen verengte Literaturbegriffe wie auch gegen verengte Fachzuständigkeiten zu leisten.
Die neue Edition AVL wird von Michael Auer, Michael Gamper, Esther von der Osten, Susanne Strätling und Julia Weber herausgegeben und erscheint seit 2025 bei Berlin University Publishing im Open Access Format und als gedrucktes Buch. Sie umfasst kleinere Monographien, Essaysammlungen sowie kommentierte Editionen und Übersetzungen von literaturtheoretischen Schlüsseltexten. Während die Monographien und Essaysammlungen Kernkategorien der Literatur und ihrer Wissensgeschichte überdenken, präsentieren die kommentierten Dokumenteditionen und Übersetzungen bisher unerschlossene Materialien.
Die Reihe ist offen für Beiträge aus allen Bereichen und möchte ausdrücklich auch experimentellen Überlegungen eine Plattform bieten. Sie erscheint in unregelmäßigen Abständen mit mehreren Bänden pro Jahr, die als pointierte Interventionen in den literaturwissenschaftlichen Diskurs angelegt sind.
