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Politik, Gesellschaft, Satire in Italien. (Niccolò Ammaniti, "Che la festa cominci") Vortrag von Prof. Dr. Bernhard Huss

17.12.2018 | 16:00 c.t.
Flyer Huss-Ammaniti

Flyer Huss-Ammaniti

Im Rahmen der Ringvorlesung Gegenwartsliteratur und Transnationalität des Masterstudiengangs Angewandte Literaturwissenschaft - Gegenwartsliteratur

In deutscher Sprache

Zur Veranstaltung:
Der italienische Autor Niccolò Ammaniti wurde von der Literaturgeschichtsschreibung gemeinhin den "jungen Kannibalen" (giovani cannibali) der italienischen Literatur zugerechnet, einer Gruppe von Autoren, in deren Texten während der 1990er Jahre auf postmoderne Weise Versatzstücke aus einer oft gewaltlastigen Trivialkultur montiert wurden.

Einen Moralismus oder den Hang zur Gesellschaftskritik hat man ihren Texten seinerzeit nicht entnehmen können. Mittlerweile haben sich die älter gewordenen 'Kannibalen' unter dem Eindruck sozialer und politischer Entwicklungen zum Teil auf eine Auseinandersetzung mit der italienischen Gesellschaft eingelassen. Der Vortrag verfolgt diesen Wandel am Beispiel von Ammanitis Roman "Che la festa cominci", einer satirischen Attacke auf das Italien des Silvio Berlusconi, mit der der Autor gesellschaftlich und kulturell Position bezieht und zugleich als Römer in überraschender Weise die bin in die Antike zurückreichende Tradition der römischen Satire aufgreift und sie modifiziert.

Zum Vortragenden:
Bernhard Huss studierte Italienische und Klassische Philologie an den Universitäten München und Genua. 1996/97 sowie 1998 folgten Forschungsaufenthalte und eine Dozentur an der University of Illinois at Urbana-Champaign (USA). Huss promovierte 1998 in Klassischer Philologie an der LMU München [Xenophons 'Symposion'. Ein Kommentar. Stuttgart/Leipzig: Teubner 1999 (Beiträge zur Altertumswissenschaft, 125)] und erhielt für seine Dissertation im selben Jahr den Kurt-von-Fritz-Preis. 2005 erfolgte die Habilitation in Romanischer Philologie an der LMU München [Lorenzo de' Medicis Canzoniere und der Ficinianismus. Philosophica facere quae sunt amatoria. Tübingen: Narr 2007 (Romanica Monacensia 76)], die mit dem Habilitationspreis der LMU München 2007 ausgezeichnet wurde.
Bernhard Huss war 1998-2001 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Italienische Philologie und 2001-2009 Akademischer Rat und Oberrat an der LMU München. Von Oktober 2009 bis August 2012 war Huss Professor für Romanistik (insbesondere Wissenskulturen der Frühen Neuzeit) an der FAU Erlangen-Nürnberg. Seit September 2012 hat er eine W3-Professur für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin inne und ist seitdem Direktor des Italienzentrums der Freien Universität Berlin.

Zeit & Ort

17.12.2018 | 16:00 c.t.

Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 32/123