Prof. Filippo Petricca
Dr. Filippo Petricca ist Assistant Professor für mittelalterliche italienische Literatur an der Indiana University Bloomington. Er promovierte in Romanistik an der University of Chicago. Seine Forschung rekonstruiert die Beziehungen zwischen romanischer Literatur (französisch und italienisch), Wirtschaft und mittelalterlicher Theologie und zeigt auf, wie literarische Texte den Wirtschaftsraum des Spätmittelalters aufnehmen und transformieren, mit besonderem Augenmerk auf die Konzepte von Schuld und Kredit, Geld und Pfandleihe sowie auf Debatten über den Wert von Dingen und die Legitimität von Zinssätzen. Aus einer zweiten Forschungsperspektive analysiert er, wie diese wirtschaftlichen Aspekte ausgehend von literarischen Texten Periodisierungsmodelle beeinflussen, die Mittelalter und Moderne voneinander trennen. Kürzlich veröffentlichte Petricca Aufsätze über die Rezeption der biblischen Geschichte von Josef dem Patriarchen in den Glasfenstern der Geldwechsler der Kathedrale von Chartres im Lichte der mittelalterlichen Debatten über Manipulationen des Getreidemarktes, über die Idee der Schuld zwischen dem Roman de la Rose und einer toskanischen Übersetzung/Neufassung desselben, Il Fiore; über Pfandkredite in der mittelalterlichen Literatur sowie über die Darstellung der göttlichen Währung im Roman de Fauvel. Derzeit arbeitet er an einer Monografie zum Thema Dante und die Wirtschaft.

