Alexander von Humboldt in Literature and Culture (Drittmittelprojekt)
Alexander von Humboldt (1769–1859) ist der bedeutendste deutsche Autor, dessen Werk der Beschreibung fremder Länder und der Auseinandersetzung mit kultureller Differenz gewidmet ist. Gleichwohl stand lange Zeit die Bekanntheit keines anderen ›Klassikers‹ in einem deutlicheren Mißverhältnis zu der ihres Werkes. Dies gilt insbesondere für dessen kulturelle und literarische Dimension. Während der deutsche Kulturtheoretiker in Lateinamerika längst als Denker der Globalisierung und der Postkolonialität diskutiert wird, ist er insbesondere für die englischsprachige internationale Öffentlichkeit noch weniger erschlossen. Dabei ist gerade der polydisziplinäre, interkulturelle und polyglotte deutsche Reisende ein idealtypischer Fall für die aktuellen Fragestellungen der Cultural Studies und des Post-Colonialism. Während sich insbesondere die Literatur- und Kulturwissenschaften in Deutschland lange Zeit schwer taten mit dem vielschichtigen Werk des vermeintlichen Naturwissenschaftlers, haben internationale Schriftsteller sich von jeher intensiv mit Alexander von Humboldt beschäftigt. Im Projekt »Alexander von Humboldt in Literature and Culture« wird unter der Leitung von Oliver Lubrich (Peter Szondi-Institut für AVL) und Rex Clark (University of Kansas) die Geschichte der literarischen und essayistischen Rezeption Alexander von Humboldts erarbeitet. Eine abschließende zweibändige Publikation im Verlag Berghahn Books (New York/Oxford 2009) präsentiert mehr als 120 Dokumente von Schiller, Goethe und Chamisso bis zu Jules Verne, Gabriel García Márquez und Daniel Kehlmann; von Cheateaubriand, Sarmiento und Darwin bis zu Robert Musil, Gottfried Benn und Hans Blumenberg. Das Projekt wird realisiert mit Unterstützung der Alexander von Humboldt Stiftung im Rahmen ihres TransCoop-Programms.
Alexander von Humboldt in Literature.
Herausgegeben von Rex Clark und Oliver Lubrich.
Oxford/New York: Berghahn Books 2009, ca. 320 Seiten.
(In Vorbereitung)
Alexander von Humboldt in Culture.
Herausgegeben von Rex Clark und Oliver Lubrich.
Oxford/New York: Berghahn Books 2009, ca. 280 Seiten.
(In Vorbereitung)