- Eine Veranstaltung des Teilprojektes B4 des Sonderforschungsbereiches 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste"
Mit Thomas Becker, Allessandro Bertinetto, Susanne Binas-Preisendörfer, Frédéric Döhl, Daniel Martin Feige, Kenneth Gloag, David Metzer, Christopher A. Reynolds, Albrecht Riethmüller und Stefan Drees
Die Nutzung vorhandenen Musikmaterials Dritter für die eigene Musikschöpfung hat in den vergangenen 30 Jahren stark zugenommen, da es heute insbesondere durch die Breitendurchsetzung von Personal Computern und Samplern nach 1980 sowie des Internets ab Mitte der 1990er Jahre ungleich mehr Menschen möglich ist, in dieser Weise kreativ zu arbeiten. Schließlich sind elektronisch verfügbare Musikstücke praktisch für jeden zugänglich und weiterverarbeitbar, der auch nur über grundlegendes Wissen in Sachen Hardware und Software verfügt. Diese Entwicklung betrifft alle Musikbereiche von Avantgarde bis Hip-Hop und DJ-Kultur.
Die Teilnehmer erörtern die Frage, ob hierüber hinaus auch ein Umschlag vom Quantitativen ins Qualitative festzustellen ist: Werden heute Musikstücke, die auf Werke Dritter verweisen, anders gestaltet als etwa vor 100 Jahren zu Zeiten eines Gustav Mahler und Igor Strawinsky? Oder werden solche kreativen Produktionsweisen wie Zitat, Analogie, Adaptation, Allusion, Fusion und Parodie lediglich anders erfahren und beurteilt - etwa vor dem Hintergrund der Diskurse um Postmoderne und geistiges Eigentum und des zu diagnostizierenden Wandels in der Selbstverständlichkeit solcher Art produktiver Musikaneignung?
Die Tagung folgt dieser Frage anhand von Vorträgen zu Themen und Beispielen aus Kunstmusik, Jazz und Populärmusik mit besonderem Augenmerk auf Schnittstellen zwischen diesen musikalischen Milieus. Die Vorträge und Diskussionen werden auf Deutsch und Englisch gehalten.
Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Zeit & Ort
14.12.2012 - 15.12.2012
Freie Universität Berlin, "Silberlaube", Raum KL 32/202, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin