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Nachruf auf Prof. Dr. Winfried Engler (1935–2018)

News vom 13.04.2018

Mit großer Betroffenheit haben wir vom Ableben unseres langjährigen Kollegen Prof. Dr. Winfried Engler Kenntnis genommen. 

Winfried Engler prägte über Jahrzehnte durch seine Lehr- und Forschungstätigkeit das Profil der Romanistik an der Freien Universität. 1968 zunächst an die Pädagogische Hochschule Berlin berufen, wechselte er 1980 an die Freie Universität Berlin, der er bis zu seiner Emeritierung 2004 treu blieb. In einer Vielzahl von Büchern und Aufsätzen behandelte er zentrale Bereiche der französischen und spanischen Literatur vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Sein eindeutiger Schwerpunkt in Forschung und Lehre war die Geschichte des französischen Romans und hier wiederum vor allem der französische Roman des 19. und 20. Jahrhunderts.

Ein Grundanliegen von Winfried Engler war es immer, die Erträge der Wissenschaft einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Paradigmatisch hierfür sind nicht nur das Lexikon der französischen Literatur (1974, dritte Auflage 1994, Nachdruck 2005), sondern auch seine Standardwerke Geschichte des französischen Romans (1982), Französische Literatur im 20. Jahrhundert (1994) oder Französische Romantik (2003). 

Das Tätigkeitsfeld von Winfried Engler war freilich nicht auf die Universität beschränkt. Als Mitglied des Programmbeirats von Arte und als Beauftragter des Regierenden Bürgermeisters für die Städtepartnerschaft Paris–Berlin hat er sich über viele Jahre für eine Stärkung und Intensivierung der deutsch-französischen Beziehungen eingesetzt. Für seine besonderen Verdienste um die deutsch-französische Partnerschaft hat Winfried Engler viele Auszeichnungen erhalten, vom Verdienstorden des Landes Berlin bis zum Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Zurecht besonders stolz war er auf die Ernennung zum Chevalier de la Légion d’Honneur durch den französischen Staatspräsidenten im Jahr 1998. 

Winfried Engler ist nach einer zunächst geglückten Herzklappenoperation am 22.03.2018 in seinem Haus in Frohnau an einem Herzinfarkt verstorben. Er wird uns allen als weltoffener, verlässlicher und liebenswerter Kollege in Erinnerung bleiben. 

Univ. Prof. a.D. Dr. Klaus W. Hempfer und Prof. Dr. Bernhard Huss (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Romanische Philologie)