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Manuela Barney Seidel

Manuela_Barney_Seidel (29)

Bildquelle: Jannis Sterr

Institut / Einrichtungen:

Fachgebiet / Arbeitsbereich:

Spanische Literaturwissenschaft (Lateinamerika)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
Raum KL 26/122b
14195 Berlin

Sprechstunde

In der vorlesungsfreien Zeit (zwischen WiSe 23/24 und SoSe 24)

Mittwoch, 13.03., 20.03., 10.04., 15–16 Uhr oder nach Vereinbarung

in KL 26/122b oder per WebEx (https://fu-berlin.webex.com/meet/m.barney.seidel).

Melden Sie sich bitte vorab bei mir per Mail zur Sprechstunde an!


Aktuelle Funktionen und Aufgabenbereiche

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich von Prof. Dr. Anita Traninger 

Promotionsstudentin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule

Promovierendenvertreterin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule (2022/2023)

Mittelbauvertretrin im Fachbereichsrat Philosophie und Geisteswissenschaften (2023–2025) 

Mittelbauvertreterin im Institutsrat Romanische Philologie (2023–2025) 

Vita

Seit 2022: Promotion an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien.

Arbeitstitel der Dissertation: Epistemische (Un-)Ordnung – Wissen, Wissensordnung und Nicht-Wissen in Marvel Morenos Werk

01/2021-06/2021: Auslandsaufenthalt an der Sorbonne Université in Paris, Frankreich.

Residentin in der Maison Heinrich Heine in der Cité internationale universitaire de Paris. 

04/2019-02/2022: Masterstudium im Fach Europäische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Abschlussarbeit: Orianes weibliche Gegenwelt – Eine Untersuchung der Erzählung "Oriane, Tía Oriane" (1975) von Marvel Moreno und ihrer Verfilmung "Oriana" (1985) durch Fina Torres. Betreuende: Prof. Dr. Jörg Dünne, Prof. Dr. Mark-Georg Dehrmann. 

10/2014-02/2019:    Bachelorstudium in den Fächern Deutsche Literatur und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Abschlussarbeit: Gescheiterte Heimkehr – Zum Verhältnis zwischen Hermann Kesten und Hans Werner Richter. Betreuende: Prof. Dr. Roland Berbig, Prof. Dr. Steffen Martus. 

SoSe 2024: Ein literarisches Denkmal für Feminizide – Übersetzen der Kurzgeschichte Soñarán en el jardín (2015)

In diesem Seminar soll innerhalb von 7 Block-Sitzungen gemeinsam die Kurzgeschichte Soñarán en el jardín (2015) der mexikanischen Autorin Gabriela Damián Miravete ins Deutsche übersetzt werden. Mit dem Schwerpunkt auf spekulativer Science-Fiction gedenkt die Erzählung der Opfer von Feminiziden. Der Schauplatz ist dabei ein Mexiko der Zukunft, welches keine Frauenmorde mehr kennt. Ein Land, das durch die Erinnerung an die verstorbenen Frauen heilen und zu einem gewaltfreien Ort werden konnte.

Studierenden wird im Rahmen dieses Seminars die Möglichkeit geboten erste Eindrücke zur Funktionsweise des literarischen Übersetzungsmarkts zu erlangen, da sie von Anfang bis Ende an der Anfertigung einer kollektiven Übersetzung mitarbeiten: Von den ersten gemeinsamen Lektüren des Ursprungstexts, den Reflexionen zur Theorie zu Feminiziden und Übersetzungen über die eigentliche Übersetzungspraxis und das anschließende Lektorat durch eine erfahrene Übersetzerin bis hin zur Veröffentlichung bei alba lateinamerika lesen edition.

Auch die Autorin der Kurzgeschichte selbst wird am Ende des Seminars anwesend sein. Ermöglicht wird dies durch die leistungsorientierte Mittelvergabe für Frauenförderung und Gleichstellung des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin.

Das Seminar wird mit der Unterstützung von Camila Navas López (FU Berlin) und Julia Graninger (Universität Wien) organisiert.

WiSe 2023/2024: Einführung in die spanische Literaturwissenschaft, Fr 14–16 Uhr

WiSe 2023/2024: Geisterhäuser. Das Un[heim]liche in der spanischen und lateinamerikanischen Literatur, Mi 16–18 Uhr

Häuser sind in der Literatur (und auch im Film) häufig nicht nur der Schauplatz des Geschehens oder bloße Kulisse. Dies gilt insbesondere für Geisterhäuser, Spukhäuser oder sogenannte Haunted Houses. Auch begriffsgeschichtlich lässt sich eine gewisse Verbindung zwischen dem Haus und dem Gruseln nachzeichnen. So verwies bereits Freud 1919 darauf, dass das „Heim“ im Un[heim]lichen steckt, aber auch im Ge[heim]en sowie in der [Heim]suchung. Nicht ohne Grund finden sich in berühmten Schauerromanen von Horace Walpole („The Castle of Otranto“) bis Shirley Jackson („The Haunting of Hill House“) immer wieder Schlösser oder Häuser, die von Geistern heimgesucht werden oder gar ein Eigenleben zu führen scheinen.

 In diesem Seminar möchten wir uns dem Phänomen der Geisterhäuser im spanischen und lateinamerikanischen Kontext widmen. Während sich Gothic Novels und Horrorgeschichten vorwiegend in der englischsprachigen Literatur schon seit dem 18. Jahrhundert immer wieder großer Beliebtheit erfreuen, lässt sich aktuell insbesondere bei lateinamerikanischen Schriftstellerinnen eine gewisse Tendenz zum Genre ausmachen. Bezeichnungen wie gótico andino oder gótico tropical zeugen ebenfalls von diesem Trend. Gemeinsam wollen wir im Seminar untersuchen, wie das unheimliche Haus literarisch konstruiert ist und wofür es in verschiedenen Kontexten steht. Nach einer einführenden Reflexion zum Haus in der Literatur wollen wir uns mit dem Konzept des Unheimlichen beschäftigen, bevor wir uns einigen Textbeispielen von García Lorca („La casa de Bernarda Alba“) über Carlos Fuentes („Aura“) bis hin zu Isabel Allende („La casa de los espíritus“) zuwenden.

SoSe 2023: Gabriel García Márquez zwischen Journalismus und Magischem Realismus, Do 10–12 Uhr

Der kolumbianische Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez gilt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der lateinamerikanischen Literatur und verdankt seine internationale Bekanntheit vor allem dem 1967 erschienenen Roman und Weltbestseller „Cien años de soledad“, welcher über mehrere Generationen hinweg die tragische Familiengeschichte der Buendías im fiktiven Macondo erzählt. Die magischen Elemente des Romans, wie die gelben Schmetterlinge um Mauricio Babilonia oder die schwebende Remedios, machten García Márquez schnell zum bedeutendsten Vertreter des sogenannten Magischen Realismus. Weniger bekannt war er hingegen als Journalist. In seiner 1996 vor der Sociedad Interamericana de Prensa gehaltenen Rede bezeichnete Gabo, wie er im Volksmund auch genannt wird, den Journalismus als besten Beruf der Welt („El mejor oficio del mundo“) und tatsächlich begleitete ihn das journalistische Schreiben seine gesamte Karriere über.

Dieses Proseminar will García Márquez nun als Grenzgänger zwischen Journalismus und Magischem Realismus betrachten. Seine journalistischen Arbeiten bieten eine geeignete Grundlage, sich dem renommierten Autor aus einer neuen Perspektive zu nähern. Neben einer Reflektion über den Magischen Realismus im Zusammenhang mit der Lektüre des Romans „Cien años de soledad“ sollen auch Werke wie „Relato de un náufrago“ (1955/ 1970), „Noticia de un secuestro“ (1996) und „Crónica de una muerte anunciada“ (1981) gelesen werden. Dabei wird die Vermischung literarischer und journalistischer Verfahren im Werk des Autors im Vordergrund stehen, welche besonders in Gattungen wie der Reportage oder der Chronik sichtbar wird. So soll im Spannungsfeld zwischen Fiktion und Fakt, Magie und Realismus gezeigt werden, wie García Márquez es schafft, gewisse Grenzen zu verwischen.

WiSe 2022/2023: Marvel Moreno im Kontext des lateinamerikanischen Booms, Do 10–12 Uhr

Dieses Proseminar widmet sich dem transnationalen Phänomen des sog. lateinamerikanischen Booms, durch welchen (zunächst nur männliche) Autoren Lateinamerikas in den 1960er und 1970er Jahren schlagartig auf der Bildfläche des europäischen Buchmarkts erschienen. Der Fokus wird zu Beginn des Seminars darauf liegen, den Boom als solchen genauer zu fassen und die für ihn wesentlichen Romane und Autoren (Julio Cortázar, Carlos Fuentes, Mario Vargas Llosa, Gabriel García Márquez u. a.) kennenzulernen. Dabei sollen diese Zuordnungen jedoch auch kritisch hinterfragt und diskutiert werden: Wer bestimmt welche Autor:innen zum Boom gehören und welche nicht? Reproduziert der Boom nicht eine eurozentristische Perspektive, die der geografischen Homogenisierung einer reichen und vielfältigen Literatur gleichkommt? Oder gibt es vielleicht doch Übereinstimmungen und Parallelen zwischen den Autoren und ihren Werken, die eine solche Kategorisierung rechtfertigen, wie zum Beispiel der gemeinsame Glaube an die Werte der Kubanischen Revolution? Um diese Fragen anhand eines konkreten Fallbeispiels weiter zu erörtern, soll dann die noch wenig bekannte, doch bemerkenswerte kolumbianische Autorin Marvel Moreno (1939-1995) vorgestellt werden, die als weibliche Autorin, deren erster Roman „En diciembre llegaban las brisas“ erst 1987 erschien, neben dem Boom auch gern den Unterkategorien des boom femenino und des post-boom zugezählt wird. So soll der Blick von der Makro- auf die Mikroebene gewendet werden, um die Position der Autorin im und zum Boom genauer zu erfassen.

Dissertationsprojekt (Arbeitstitel): 

Epistemische (Un-)Ordnung – Wissen, Wissensordnung und Nicht-Wissen im Werk Marvel Morenos 

Forschungsinteressen: 

  • Lateinamerikanische Literaturen (Fokus Hispanoamerika, 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart)
  • Interdisziplinäre Literatur- und Kulturwissenschaften
  • Weibliche Autorinnen und Figuren in der Literatur
  • Feministische Theorie und transdisziplinäre Geschlechterstudien 
  • Übersetzungstheorie
  • Filmwissenschaften 
Roland Berbig (Hg.): «Nichts und niemand kann dich ersetzen». Rainer Brambach - Günter Eich. Der Briefwechsel. Wädenswil am Zürichsee: Nimbus 2021. 

30.11.2022: Gastvortrag an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Rahmen des Seminars “Reportando desde Los Mayamis” - Literaturas del Caribe von Dr. phil. Catarina von Wedemeyer und Juan Felipe Castro Maldonado. Titel des Vortrags: Marvel Moreno, eine Autorin der kolumbianischen Karibik. Sexualität und Macht in ‚En diciembre llegaban las brisas‘.