Überzeugend – das muss heute vieles sein. Werbung. Politische Reden. Tweets. Blogbeiträge. Filme. Zeitungsartikel. Und natürlich immer schon: Literatur und Kunst. Sie alle arbeiten mit den Techniken der auf Überzeugung ausgerichteten Rede: der Rhetorik. Seit dem 20. Jahrhundert wird das Potential der Rhetorik von der systematischen Disziplin bis zur irrationalen Denkfigur ausgelotet. Das Interesse reicht dabei von der Wiederentdeckung der Regelpoetik in der Barock- und Renaissanceforschung bis hin zur postmodernen Reflexion der Rhetorik im Zuge der Dekonstruktion und rhetorischen Anthropologie. Was jedoch oft zu kurz kommt, ist die kritische Auseinandersetzung mit den Tropen und Figuren, dem eigentlichen Herzstück der Rhetorik. In ihnen kommt die persuasive Kraft des strategisch gestalteten sprachlichen Ausdrucks am konzentriertesten zum Ausdruck. Sie verdienen es daher, aus der verharmlosenden Schublade des ‚Redeschmucks’ herausgeholt und aus ver-schiedenen fachlichen Perspektiven gewürdigt zu werden. Im Rahmen der Ringvorlesung wird sich jede/r Vortragende eine Trope oder Figur vornehmen und sie aus seiner oder ihrer jeweiligen fachlichen oder persönlichen Perspektive beleuchten.
Zeit: Montag, 16-18 Uhr (erster Termin: 24.10.2016)
Ort: Hörsaal 1a, Rost- und Silberlaube