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12. Philosophisches Propädeutikum der Klassischen Gräzistik

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Bildquelle: Foto von Joseolgon "Statue in Coimbra" via Wikimedia Commons

Die Klassische Gräzistik am Institut für Griechische und Lateinische Philologie lädt ab dem 07.11. bis zum 12.12.2022 in sieben Sitzungen jeweils montags, 18:15 - 19:45 Uhr, zum 12. Philosophischen Propädeutikum ein.

Das Thema lautet diesmal:

Rhetorik: Manipulationstechnik oder Erkenntnishilfe? Antike Konzepte und ihre Anwendung heute

Rhetorik hat für viele heute zwei Gesichter: Da ist zum einen die Erinnerung oder Gegenwart des Deutschunterrichts, in dem Stilfiguren in Gedichten gesucht und benannt werden. In dieser Perspektive scheint Rhetorik etwas zu sein, das normale Sprache verändert, im besten Fall interessanter und wirkungsvoller macht, im schlechten Fall einfach nur überdreht und künstlich. Anwendung außerhalb der Schule gibt es dafür für die meisten eher wenig.

Und dann ist da noch das andere Gesicht der Rhetorik. Hier geht es um Manipulation oder auch die Angst vor Manipulation oder die Bewunderung, wenn das jemand kann: die Massen begeistern und zu dem Ziel bewegen, das der Redner vorher gesetzt hat. Rhetorik ist in dieser Perspektive die Kunst, andere davon zu überzeugen und dazu zu überreden, dass eine bestimmte Meinung, Auffassung, Zielsetzung oder Einschätzung die richtige oder bessere ist. Diese Kunst wird mit guten Gründen nicht selten abgelehnt oder doch argwöhnisch beäugt. Denn wer möchte schon von anderen manipuliert werden? Deswegen stehen z.B. rechtsradikale Demagogen und Populisten, die die breite Masse für ihre ideologisch radikalen Ziele gewinnen wollen, in schlechtem Ruf und werden geächtet für ihre rhetorischen Tricks.

Wenn jemand aber denkt, der Redner vertrete gute, ja edle Ziele und Positionen, dann wird er begeistert sein über die rhetorische Brillanz des Redners. So war es z.B. bei dem Redner Barack Obama zu Zeiten seiner Wahlkämpfe und Präsidentschaft.

In dem diesjährigen Philosophischen Propädeutikum geht es darum, genauer darüber nachzudenken, was die Rhetorik eigentlich leisten kann und woher die unterschiedlichen Bewertungen und Seiten der Rhetorik kommen. Der Blick wird auch darauf gerichtet, wie wir Wissen über Rhetorik heute selbst beim Reden nutzen und bei der Analyse von populistischen oder auch von guten Reden anwenden können. Dafür schauen wir in die klassische Antike. Dort wurden die bis heute wichtigsten Konzepte von Rhetorik entwickelt und erprobt.

 

Zur Veranstaltungsreihe

Die Philosophischen und Literaturwissenschaftlichen Propädeutika, veranstaltet von der Klassischen Gräzistik, finden seit 2010 an der Freien Universität Berlin traditionell im Frühjahr (Februar bis März) und Winter (November bis Dezember) als Vorlesungs- und Seminarreihe statt und werden in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich 980 “Episteme in Bewegung” und dem Aristotelismus-Zentrum Berlin veranstaltet. Sie bieten mit Diskussionen an konkreten Texten und Vorträgen zu komplexeren Fragestellungen aus der Antike und Spätantike Einführungen in geisteswissenschaftliche Kernthemen aus der Literaturwissenschaft und Philosophie. Neben Schülerinnen und Schülern der Oberstufe sind interessierte Studierende und Gäste herzlich eingeladen.

 

Interner Bereich | Begleitendes Material zur Reihe

Unter folgendem Link erhalten Teilnehmer/innen der Reihe Zugang zu dem internen Bereich des aktuellen Propädeutikums mit begleitendem Material zu den einzelnen Sitzungen. Die Zugangsdaten erhalten Sie im Rahmen der Veranstaltungsreihe:
Interner Bereich

Die Sitzungen im Überblick | Jeweils montags (bzw. Donnerstag am 24.11.), 18:15 - 19:45 Uhr | Hörsaal 1a (bzw. Hörsaal 2 am 24.11.)

07.11.

Hörsaal 1a

Rhetorik: Gegen Manipulation ist (k)ein Kraut gewachsen –
Warum Ideen aus der Antike gegen Populismus helfen können

(Prof. Dr. Gyburg Uhlmann)

14.11.

Hörsaal 1a

Platons Kritik an der Rhetorik der Sophisten (Gorgias) oder:
Warum es wichtig ist, sich darüber zu streiten, was die Rhetorik eigentlich tun soll

(Prof. Dr. Christian Vogel)

21.11.

Hörsaal 1a

Platons Rhetorik (Phaidros) oder: Platon und Isokrates über das, was Bildung leisten soll

(Sandra Erker)

24.11.

Donnerstag Hörsaal 2

Aristoteles’ Rhetorik oder: Warum schreibt Aristoteles denn kein richtiges Lehrbuch?

(Sophia Regopoulos)

28.11.

Hörsaal 1a

Rhetorik und politische Karriere in Griechenland und Rom

(Gregory Dikaios)

05.12.

Hörsaal 1a

Ciceros Rhetorik: Der Praktiker und seine Idee von der Rhetorik als Leitdisziplin

(Dr. Matthias Grandl)

12.12.

Hörsaal 1a

Quintilian: Rhetorik mit Stil

(Prof. Dr. Melanie Möller)


Veranstaltungsort:

Freie Universität Berlin

Habelschwerdter Allee 45

14195 Berlin

Hörsaal 1a (1. Sitzung am 07.11.)

(s. Lageplan)

 

Lageplan:

Download: Lageplan (pdf)

 

Plakat und Flyer:

Download: Plakat

 

Teilnahmezertifikat: 

Bei einer Teilnahme an mindestens 5 Sitzungen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Zertifikat ausgestellt, auf Anfrage und Wunsch auch teilnehmenden Schulen.

Anmeldung bitte per E-mail an:

prop@klassphil.fu-berlin.de

Kontakt:

Sophia Regopoulos und Martin Bisse

Tel.: (030) 838 72683

E-Mail: prop@klassphil.fu-berlin.de

Konzept und Leitung:

Prof. Dr. Gyburg Uhlmann

Institut für Griechische und Lateinische Philologie (Klassische Gräzistik)

Habelschwerdter Allee 45

14195 Berlin