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1. Literaturwissenschaftliches Propädeutikum

Das Literaturwissenschaftliche Propädeutikum, das erstmals im Sommersemester 2010/11 an der Freien Universität Berlin stattfinden wird, richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13. Es setzt die mit dem „Philosophischen Propädeutikum“ im Wintersemester 2010/11 begonnene Tradition der Einführungsveranstaltungen für interessierte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten fort.

So wie im „Philosophischen Propädeutikum“ grundlegende philosophische Konzepte thematisiert wurden, die in der europäischen Philosophiegeschichte ausgehend von der Antike und in Auseinandersetzung mit dieser entwickelt wurden und unser Denken direkt oder indirekt bis heute prägen, so sollen im literaturwissenschaftlichen Propädeutikum große Werke der abendländischen Weltliteratur gelesen und interpretiert werden, deren Genese und Aussage sich als Paradigma für die Präsenz der Antike und ihrer klassischen Texte in der gesamten abendländischen Literatur verstehen lassen.Die Schülerinnen und Schüler sollen durch die Lektüre und die in den Vorlesungsteilen präsentierten Interpretationen sowohl mit dem Inhalt und der Struktur der literarischen Werke vertraut gemacht werden als auch die zu deren Analyse relevanten literaturwissenschaftlichen Methoden in der konkreten Anwendung kennenlernen. Im Zentrum der Texte und Themen wird dabei die Beobachtung stehen, dass es in der griechischen und römischen Antike entwickelte Vorstellungen von Gattungen und der Aufgabe von Literatur sowie Motive und Themen sind, die über verschiedene Vermittlungsstufen in der europäischen Literatur immer und immer wieder zum Gegenstand genommen wurden. Den besonderen Reiz der Lektüre von Klassikern der Weltliteratur macht es dabei aus, dass sich in ihnen sowohl Spuren früherer und zeigenössischer literarischer Werke als auch Reflexe literaturtheoretischer und allgemein philosophischer Theorien finden. Ohne eine genaue und selbständige Kenntnisse der antiken Fundamente und ihrer Wirkungsgeschichte, d.h. der vielen Bilder von Homer, von Vergil, von Sophokles und Seneca, ist ein differenziertes Verstehen dieser vielschichtigen Texte nicht möglich. Da, wie Aristoteles sagt, die Freude, die Literatur bereiten kann, eine Freude an der differenzierten Erkenntnis dessen ist, was die Literatur auf besondere Weise darstellt, soll im Propädeutikum an einzelnen Beispielen aufgezeigt werden, welches Wissen, welche Erkenntnisarbeit notwendig ist, um zu dieser spezifischen Freude am Lesen großer Literatur zu gelangen.

 

Achtung Raumänderung (gegenüber Plakat und Flyer): Die Veranstaltung findet fortan im Hörsaal 1A statt (, der sich neben dem Hörsaal 1B befindet).

 

Flyer zur Veranstaltung (PDF)

Plakat zur Veranstaltung (PDF)

 

Themenplan

 

09.05. Homer - Ilias

 

16.05. Sophokles - Philoktet

 

23.05. Vergil - Aeneis

 

30.05. Chaucer

 

06.06. Cervantes

 

20.06. Voltaire

 

27.06. Goethe

 

Organisation: Prof. Dr. Gyburg Radke-Uhlmann

                                                        Wegbeschreibung zum Veranstaltungsort