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Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch: Poetik des Mitleids von Lessing bis Büchner

Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch

Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch

Hans-Jürgen Schings – 2012

Vor der Philosophie hat das Mitleid einen schweren Stand, in der Theorie der Tragödie hingegen nimmt es seit Aristoteles einen Vorzugsplatz ein. Beispielhaft treffen beide Diskurse in der Debatte über das Trauerspiel aufeinander, die Lessing und Mendelssohn parallel zur Entstehung des bürgerlichen Trauerpiels austragen. Die Studie führt den Nachweis, daß Lessings gewagter Satz Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch ... sich offenkundig an Rousseaus exzeptioneller Auszeichnung des Mitleids orientiert. Es zeigt sich ferner, daß die Poetik des Mitleids zur Vorgeschichte des Realismus gehört. Sie bringt eine gegen-klassische und anti-idealistische Stiltendenz hervor, die ihren prägnanten Ausdruck in Georg Büchners Lenz-Erzählung findet. Schopenhauers Mitleids-Ethik liegt da nicht fern.

Titel
Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch: Poetik des Mitleids von Lessing bis Büchner
Verlag
Königshausen & Neumann
Schlagwörter
Literaturwissenschaft
Datum
2012
Kennung
ISBN: 978-3826027666
Größe oder Länge
2. durchgesehene Auflage; 134 Seiten

STIMMEN ZUR ERSTEN AUFLAGE:

In der Fülle ihrer Aspekte ist die ... knappe Monographie nicht nur für die germanistische Forschung ... von Bedeutung; als Beitrag zur Ideengeschichte der Aufklärung ... enthält sie auch für die allgemeine Literaturwissenschaft und Literaturästhetik eine Reihe von fermenta cognitionis ..., die wichtiger sind als manche erschöpfende literarhistorische Darstellung.
Dieter Borchmeyer, Poetica 14, 1982

Hans-Jürgen Schings provides an exceptionally useful clarification of basic categories in eighteenth-century aesthetics, and does so with great concision ...
Benjamin Bennett, Journal of English and Germanic Philology 1981

Ein perspektivenreiches, übersichtliches, überzeugendes Buch.
Gerhard Kurz, Germanistik 22, 1981

This is a very compressed presentation, but one that gets to the heart not only of dominant stage theories but of existential concerns of the 18th, 19th and 20th centuries,
Helmut Koopmann, Literature, Music, Fine Arts 18, 1985