Forschung am Arbeitsbereich
Die Medien und Kulturtechniken des menschlichen Geistes stehen im Mittelpunkt der philosophischen Forschung am Arbeitsbereich Sprach- und Medienphilosophie unter der Leitung von Prof. Dr. Sybille Krämer. Die Mitglieder des Arbeitsbereiches orientieren sich an einer geteilten Idee: der konstitutiven Exteriorität, d.h. Medialität und Verkörpertheit allen menschlichen Bewusstseins, Wahrnehmens, Denkens, Erkennens, Verstehens und Nichtverstehens. Einen Schwerpunkt bildet die Sprachphilosophie mit einem besonderen Fokus auf der sinnlichen und stimmlichen Materialität der Sprache sowie auf ihrer performativen, Sozialität stiftenden Kraft – mithin auf denjenigen ihrer Aspekte, die über das hermeneutische Sinnverstehen hinausgehen. Gleichermaßen werden nicht-sprachliche Medien des Geistes untersucht, darunter insbesondere der Körper, das Bild, der Film, die Schrift und das Diagramm. Die prägende Rolle grundlegender Kulturtechniken sowie symbolischer und technischer Maschinen wie Mathematik und Computer für das Denken werden in enger Zusammenarbeit mit den anderen Kultur- und Geisteswissenschaften erforscht. Kennzeichnend für den Arbeitsbereich ist sein offenes Philosophieverständnis, die ausgeprägte interdisziplinäre Kooperation in zahlreichen Forschungsnetzwerken sowie die Vielfalt und spannungsreiche Heterogenität der hier sich treffenden philosophischen Perspektiven.
Forschungsschwerpunkte von Sybille Krämer
- Philosophischer Rationalismus (17. Jahrhundert)
- Theorie des Geistes und des Bewusstseins
- Philosophie der Sprache
- Philosophie des Performativen und der Stimme
- Symbolische Maschinen, Computer und die Kulturtechnik der Formalisierung
- Theorie der Medien
- Philosophie des Bildes, der Diagrammmatik und der Schrift
- Grundlagenfragen der Kulturphilosophie
Laufende Forschungsprojekte unter Leitung von Sybille Krämer und unter Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeitsbereichs
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DFG-Projekt: „Warum und mit welcher Berechtigung ist Kant ‚Euklidianer‘? Eine Rekonstruktion der Kantischen Mathematikkonzeption in der Perspektive der epistemischen Rolle diagrammatischer Visualisierungen“
- DFG-Projekt "Zeugenschaft. Ein umstrittenes Konzept, untersucht im Austausch zwischen systematischer und kulturgeschichtlicher Perspektive" (in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
- DFG-Graduiertenkolleg "Schriftbildlichkeit. Über Materialität, Wahrnehmbarkeit und Operativität von Notationen" (als Sprecherin)
- Forschergruppe "Diagrams" im Rahmen des Exzellenzclusters "Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations"
- Forschungsprojekt "Zur Performanz sprachlicher Gewalt" im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs "Kulturen des Performativen"
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Forschungsprojekt "Verkörperte Sprache - entkörperte Sprache. Stimme und Computer als Medien der Kommunikation" im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs "Kulturen des Performativen"
- Forschungsprojekt "Zur Performativität von Leerstellen oder: wie aus ‚nichts‘ etwas wird. Am Beispiel des Schweigens und der Null" im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs "Kulturen des Performativen"
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Forschungsprojekt "Zur Performanz sprachlicher Gewalt oder: Warum Worte verletzen" im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs "Kulturen des Performativen"
- Forschungsprojekt "Verkörperte Sprache - entkörperte Sprache" im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs DFG-Sonderforschungsbereichs "Kulturen des Performativen"
- BMBF-Forschungsprojekt "Computersimulation – Neue Instrumente der Wissensproduktion"
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Forschungsprojekt "Lebendige Algorithmen – Zelluläre Maschinen. Die Gestaltung der Zukunft aus der Perspektive der ‚Converging Technologies‘" in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln (Projektleitung: Dr. Gabriele Gramelsberger)
- Forschergruppe "Bild Schrift Zahl" im Rahmen des Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, HU Berlin
- Teilprojekt "Die Operativität der Schrift: Textur und Text als kulturtechnisches Potenzial"
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Teilprojekt "Von der Schrift zur Spur: Das Spurenlesen als Kulturtechnik im Spannungsfeld von Medientheorie, Genforschung und Computertechnik"
- DFG-Graduiertenkolleg "Körper-Inszenierungen"
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DFG-Projekt "Was ist ein Medium? Kleine Metaphysik der Medialität" (Freisemester)
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Forschungsprojekt "Diagrammatik in systematischer und historischer Perspektive" im Rahmen des Exzellenzclusters TOPOI
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DFG-Projekt "Sprache und Bilder im Geist. Die Funktion sprachlicher und bildlicher Modelle in der Geschichte der philosophischen Theorien zur kognitiven Repräsentation" (Projektleitung: Dr. habil. Stefan Meier-Oeser)