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Vervielfältigung von Differenz im klassischen Women’s Film

                       

Eine Revision des feministisch-psychoanalytischen Diskurses zum Women’s Film der 1930er und 1940er Jahre, ausgehend von Fragen der Differenz, ist im ersten Teilbereich vorgesehen. Anstelle der bisherigen Fokussierung auf Einzeldifferenzen wird in Rückbezug auf Donna Haraways Konzept der Figurationen sowie unter Einbeziehung von Theorien der Intersektionalität von der Produktivität einer Differenzvielheit ausgegangen. Die im Diskurs zum Women’s Film der 30er und 40er Jahre behandelten Filme werden als komplexe, durch ein Differenzgeflecht charakterisierte Werke betrachtet, die neben der Geschlechterdifferenz weitere Differenzen wie insbesondere Ethnie, anthropologische Differenz und Klasse integrieren. Arbeitshypothese ist, dass die Inszenierung des weiblichen Stars (Gender) nicht unabhängig von diesen weiteren Differenzen erfolgt, sondern dass eine Vervielfältigung der Differenz die spezifischen Inszenierungen der Geschlechterdifferenz erst hervorbringt. Die Frage nach einer Vervielfältigung von Differenz wird an Filme gerichtet, die in den 1970er bis 1990er Jahren in entsprechenden feministischen Debatten zum Women’s Film behandelt werden. Der Filmkorpus wird exemplarisch durch Filme ergänzt, die mehrere Differenzen gleichwertig behandeln, die im Diskurs der feministisch-psychoanalytischen Filmtheorie allerdings eine lediglich randständige Position einnehmen.