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Martin Neef - Überlegungen zu Phonologie und Morphologie der deutschen Sprache als abstraktem Objekt

In seinem Buch Language and other abstract objects (1981) führt Jerrold J. Katz aus, dass in der Linguistik drei Paradigmen zu unterscheiden sind, die sich durch den jeweils angenommenen ontologischen Status ihres Untersuchungsobjekts Sprache voneinander unterscheiden. Danach ist für den Nominalismus Sprache ein empirisches Objekt, für den Konzeptualismus ein mentales Objekt und für den linguistischen Realismus ein abstraktes Objekt. Von diesen drei Paradigmen scheint mir das letztere am wenigsten erforscht zu sein, weshalb es besondere Aufmerksamkeit verdient. Mit Katz und anderen nehme ich überdies an, dass dieses Paradigma den anderen aus grundsätzlichen Erwägungen vorzuziehen ist.
In meinem Vortrag skizziere ich ein Grammatikmodell für die deutsche Sprache als abstraktem Objekt. Auf der Basis meiner bisherigen Arbeiten zu Phonologie und Morphologie illustriere ich einen axiomatischen, deklarativen Ansatz, bei dem grammatikrelevante Beschränkungen als unverletzbar und zugleich konstruktions-spezifisch und, konsequenterweise, sprachspezifisch konzipiert sind.


Literatur
Katz, Jerrold J. (1981). Language and other abstract objects. Totowa, NJ: Rowman and Littlefield.